Luchsbestand im westlichen Teil der Zentralschweiz nimmt leicht zu

Im vergangenen Winter 2015/16 ist im westlichen Teil der Zentralschweiz zum zweiten Mal mittels Fotofallen der Luchsbestand untersucht worden. Dabei sind mehr Luchse nachgewiesen worden als bei der letzen Untersuchung im Winter 2012/13.

Die Ergebnisse einer von der Koordinationsstelle für Raubtierökologie und Wildtiermanagement (KORA) in Zusammenarbeit mit kantonalen Fachstellen und freiwilligen Helfern durchgeführten Untersuchung zeigen, dass der Luchsbestand im westlichen Teil der Zentralschweiz in den letzten Jahren leicht angestiegen ist.

Mittels insgesamt 74 Fotofallen konnten im vergangenen Winter während 60 Tagen 16 ausgewachsene Luchse und fünf Jungtiere fotografiert werden. Die individuellen Fellzeichnungen der Luchse erlauben es, jedes Tier eindeutig zu identifizieren. Im Winter 2012/13 konnten - bei identischer Untersuchungsanlage - zwölf Luchse mit ebenfalls fünf Jungtieren nachgewiesen werden.

2,09 Luchse pro 100 km2 geeignetem Lebensraum

Aufgrund der gemachten Beobachtungen schätzen die Studienautoren, dass in der westlichen Zentralschweiz derzeit pro 100 km2 geeignetem Lebensraum 2,09 Luchse leben. Im Winter 2012/13 lag die Luchsdichte noch bei 1,85. Die Forscher sprechen von einem leichten, aber nicht signifikanten Anstieg.

Untersuchungsgebiet Zentralschweiz West

Das insgesamt 951 km2 grosse Untersuchungsgebiet "Zentralschweiz West" umfasst Teile der Kantone Luzern, Bern, Obwalden und Nidwalden. Es ist begrenzt durch die Stadt Luzern und den Vierwaldstättersee im Nordosten, den Sarner- und Lungerersee sowie den Brünig im Osten, den Brienzer- und Thunersee im Süden sowie Steffisburg, Schwarzenegg, Schangnau, Wiggen, die kleine Emme und Wolhusen im Westen.

Besonders hohe Luchsdichte im südlichen Jura

Die KORA untersucht den Luchsbestand in regelmässigen Abständen in acht Referenzgebieten der Schweiz. Am höchsten ist die Luchsdichte derzeit im südlichen Jura (3,26 Luchse pro 100 km2 geeignetem Lebensraum), am tiefsten im nördlichen Wallis (0,92).

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