Live-Streams am Steuer werden zur tödlichen Falle

(Bildquelle: infoticker)

Live-Streams stellen eine grosse Gefahr im Strassenverkehr dar. Immer mehr Internet-User kommunizieren während der Fahrt und gefährden sich und andere.

Neue Live-Funktionen von sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram werden zur immer grösseren Gefahr im Strassenverkehr. Der wachsende Trend gleicht laut Experten bereits dem Risiko von betrunkenem Fahren. Die südafrikanische "Road Traffic Management Corporation" mahnt Fahrzeughalter nun zu mehr Verantwortung.

Immer und überall "on"

"Fahren unter Ablenkung ist eine wachsende Bedrohung für die weltweite Sicherheit auf Strassen", betont ein Sprecher der Road Traffic Management Corporation. Zwar werde die händische Nutzung eines Mobiltelefons am Steuer bereits mit Geldstrafen gesühnt, doch Live-Streamings während des Fahrens würden von Gesetzen derzeit noch nicht ausreichend erfasst. Fahrer, die Streaming betreiben, hätten das Mobilgerät meistens in einer Halterung neben dem Steuer angebracht und würden deshalb oft aus dem strafbaren Rahmen fallen.

Facebook, Instagram und Co bieten die Möglichkeit, per Live-Videochat mit Freunden und Followern in Echtzeit zu kommunizieren und sich einem breiten Publikum zu präsentieren. Nicht selten fänden diese beliebten Live-Auftritte vermeintlich ungestört und von der Aussenwelt abgeschirmt im fahrenden Auto statt. Die Live-Funktion verleitet jedoch zum direkten Augenkontakt mit dem Publikum und wird im Strassenverkehr deshalb zur Gefährdung, da der Blick vermehrt auf das Display statt auf die Straße gerichtet wird.

Autounfälle in Echtzeit

Erst im Juli wurden zahlreiche Instagram-Nutzer Augenzeugen eines schweren Autounfalls, der sich während eines Live-Streams ereignete. Ein Insasse kam dabei ums Leben. Auch Personen des öffentlichen Lebens nutzen die Live-Funktion mittlerweile häufig.

"Viele bekannte Persönlichkeiten wollen in Echtzeit mit ihren Fans kommunizieren", betont Zoe Msutwana von der Entertainment-Website Guide to Celebrity. Die Sicherheit im Strassenverkehr werde dabei jedoch oft ausser Acht gelassen.

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