Kaukasus-Leopard auf dem Vormarsch

(Bildquelle: infoticker)

Der Kaukasus-Leopard ist eine der seltensten Grosskatzen der Welt. Umso mehr ist der WWF erfreut, dass ihm mittels Kamerafallen der Nachweis einer ganzen Kinderschar gelang. Der Nachwuchs stimmt hoffnungsvoll, dass die Grosskatzen zukünftig im Kaukasus eine Chance haben.

Mit geschätzten 40 bis 60 Individuen steht das Überleben der Leoparden im Kaukasus seit Jahren auf der Kippe. Ein unerwarteter Kindersegen lässt den WWF nun jubeln: In Aserbaidschan tappten gleich fünf Jungtiere in WWF-Kamerafallen. Die Sichtungen erfolgten im Sangesur-Gebirge in der Autonomen Republik Nachitschewan sowie im Talysch-Gebirge am Kaspischen Meer. Die grosse Kinderschar lässt hoffen, dass die Leoparden auch zukünftig eine Chance im Kaukasus haben.

Noch vor wenigen Jahren war die Situation der Kaukasus-Leoparden in diesen beiden Schlüsselgebieten unklar. Zwar hielten Kameras des WWF immer mal wieder ausgewachsene Tiere fest, es fehlte jedoch der Nachweis von Jungtieren. Erst mit den aktuellen Bildern ist klar, dass die Region ausreichend Nahrung und Schutz bietet.

Zeit für Entwarnung ist aber noch nicht - der Kaukasus-Leopard bleibt weiterhin eine der seltensten Tierarten. Entscheidend für seine Bestände ist die Entwicklung seiner Beutetiere (z.B. Steinbock, Rehwild und Wildschein) und die Vernetzung geeigneter Lebensräume.

Einst weit verbreitet

Der Kaukasus-Leopard, auch Persischer Leopard genannt, bevölkerte einst weite Teile der Kaukasus-Region bis in den europäischen Teil hinein. Doch Wilderei und die Zerstörung seines Lebensraumes brachten ihn an den Rand der Ausrottung. Verschiedene Schutzbemühungen leiteten jedoch einen Wandel ein.

Der WWF arbeitet seit über 20 Jahren im Kaukasus und seit 2001 in beiden Leoparden-Schlüsselgebieten. Rund 150'000 Hektar Lebensraum der Grosskatzen konnten seitdem unter Schutz gestellt und die Wilderei eingedämmt werden. Daneben engagieren sich der WWF für eine bessere Ausrüstung und Ausbildung von Wildhütern, die Einbindung der Bevölkerung in die Schutzmassnahmen sowie in der Umweltbildung.