Junge Löwen im Zoo Basel

(Bildquelle: infoticker)

Löwin Okoa (16) hat am 9. Dezember im Zoo Basel zwei Junge geboren. Nun sind die beiden Weibchen genügend gross, um nach draussen zu gehen. Wohl animiert vom wärmeren Wetter haben Nyoma und Nikisha erstmals die Aussenanlage erkundet.

Der Bestand an Löwen in der Natur ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Die Europäischen Zoos haben deshalb ein Zuchtprogramm ins Leben gerufen, an dem der Zoo Basel teilnimmt. Ausserdem unterstützt der Zoo Basel ein Projekt zum Schutz von Löwen in Kenia.

Die beiden Löwen-Weibchen Nyoma (auf Swahili Tier oder wild) und Nikisha (die Hübsche) sind am 9. Dezember 2016 hinter den Kulissen zur Welt gekommen. Gemeinsam mit Löwin Uma (16) und Vater Mbali (16) hat Okoa ihre Jungen in der Wurfbox betreut. Bis die Kleinen gross genug waren, um auf ihren noch wackeligen Beinchen die Schwelle zur Aussenanlage zu überwinden, hat es acht Wochen gedauert.

Nun werden die Welpen wohl regelmässig draussen zu sehen sein. Da die Löwen im Zoo Basel frei wählen können, ob sie sich draussen oder drinnen aufhalten, braucht, wer sie sehen möchte, unter Umständen etwas Geduld.

Wie es auch in der Natur üblich ist, sorgt das kleine Rudel nun gemeinsam für die drei Welpen. Vater Mbali ist als verspielter und extrem geduldiger Vater bekannt, der sich auch von den wildesten Spielen der Kleinen nicht aus der Ruhe bringen lässt. Uma hatte letzte Woche ebenfalls ein Junges geboren, welches aber nicht überlebt hat. Sie hilft nun mit, Okoas Welpen aufzuziehen.

Begehrte Gene

Die beiden Löwenkinder werden über ein Jahr in der Gruppe bleiben. Erst dann wird entschieden, ob sie in einen vom Erhaltungszuchtprogramm (EEP) ausgewählten Zoo gehen oder im Zoo Basel bleiben, denn Okoa und Uma stehen mit ihren 16 Jahren bereits im hohen Löwenalter, was auch ihre kleinen Würfe zeigen. Ob sie nochmals Junge gebären, ist ungewiss.

Das Erhaltungszuchtprogramm für die Löwen aus den Gebieten südlich der Sahara wurde von der Europäischen Zoogemeinschaft (EAZA) 2012 ins Leben gerufen, da der Bestand an Löwen in Afrika in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist.

Basler Junglöwen sind aufgrund der wilden Herkunft ihrer Eltern für das Erhaltungszuchtprogramm von Interesse. Mbali, Okoa und Uma stammen aus Naturreservaten im Nordwesten Südafrikas, wo Löwen aus Namibia angesiedelt wurden. Da diese sich dort gut vermehrten, konnten Tiere an den Zoo Basel abgegeben werden.

Löwen haben es schwer in der Natur

Der Bestand der afrikanischen Löwen ist zwischen 2004 und 2016 um 45 Prozent zurückgegangen. In Westafrika sind es sogar 90 Prozent. Verantwortlich für diesen Rückgang sind Konflikte mit dem Menschen, Lebensraumverlust, Trophäenjagd und Krankheiten, die durch den Menschen über Haus- und Nutztiere verbreitet wurden.

Der "Predator Compensation Fund" der "Big Life Foundation" setzt sich im Amboseli-Tsavo- Ökosystem in Kenia für den Schutz der Löwen ein. Er unterstützt die dort ansässigen Massai mit einer Abgeltung, wenn ihr Vieh nachweislich von Löwen oder anderen Raubtieren angegriffen wurde.

Ausserdem unterstützt die "Big Life Foundation" die jungen Massai-Krieger bei den Massai Olympics. Diese stellen eine Alternative zur traditionellen Löwenjagd dar, bei der junge Massai-Krieger ihren Mut unter Beweis stellen. Statt Löwen zu jagen, beweisen die jungen Männer nun in den Massai Olympics ihre Ausdauer und Geschicklichkeit. Der Zoo Basel unterstützt das Projekt seit dem Jahr 2014.

Auch das kleine Nashorn zieht es nach draussen

Der am 7. Januar geborene kleine Panzernashornbulle Orys hat mit seiner Mutter Quetta ebenfalls seine ersten Schritte auf die Anlage gewagt und wird ab jetzt regelmässig nach Draussen gehen. Orys ist das vierte Kalb von Quetta und das 35. Panzernashornjunge, das im Zoo Basel aufwächst.