In China shoppen bereits Siebenjährige online

(Bildquelle: infoticker)

Ab dem dritten Lebensjahr nutzen Kinder Chat-Dienste und Netzwerke. Das zeigt eine vorliegende Studie.

In China sind bereits 23 Prozent der drei- bis sechsjährigen Kinder täglich für durchschnittlich eine halbe Stunde am Tag online. Siebenjährige betreiben zudem aktiv Online-Shopping. Das berichtet die chinesische Zeitung "Guangzhou Daily" auf Grundlage einer ihr vorliegenden Studie, die auf dem Guangdong Internet Security for Children Forum präsentiert wurde.

Sehr aktiv im Social Web

Den Studienautoren zufolge nutzen bereits dreijährige Kinder soziale Netzwerke und könnten die Internetfähigkeiten ihrer Eltern bereits ab einem Alter von 14 Jahren komplett übertreffen. "Das stellt eine grosse Herausforderung für traditionelle Methoden der Bildung, wie auch der Sicherheit im Internet, dar", erklärt Forscher Zhang Haibo, der an der Studie mitgewirkt hat. Einige chinesische Kinder benutzen umfangreiche Chat-Dienste, wie etwa WeChat, sogar schon ab dem dritten Lebensjahr. Über 70 Prozent der Zwölfjährigen haben zudem Accounts in sozialen Netzwerken.

Die Forscher beschäftigten sich auch mit anderen Aktivitäten der Kinder im Web. Dabei stellten sie fest, dass rund 60 Prozent der Siebenjährigen schon mindestens ein Spiel, ein Video oder sogar Musik heruntergeladen haben - ganz ohne die Hilfe der Eltern. Fast neun Prozent haben sogar schon mindestens einen Einkauf im Internet getätigt. Dabei handelt es sich um bewusste Bestellungen und nicht etwa um das versehentliche Bestätigen eines Kaufes.

Fotos und Videos hochladen

15 Prozent der siebenjährigen User haben zudem bereits Fotos, Videos oder Texte im Internet veröffentlicht. Die Experten beachten vor allem diesen Punkt sehr kritisch, denn den Kindern geht es darum, andere zu überbieten. Rund fünf Prozent der Befragten glauben, dass sie bereits Fans im Internet haben. Die Autoren fragten abschliessend nach, warum die Kinder so viel Zeit online vebringen. "Ich mag Sport sehr gerne, aber niemand spielt mit mir. Also kann ich nur mit meinem Smartphone zuhause spielen", lässt sich ein Befragter zitieren.

Artikelfoto: Tim Reckmann (BY-NC-SA-2.0)