Holzverbrennung im Herbst ein echter Klimakiller

(Bildquelle: infoticker)

Wird im Herbst und Winter Holz verbrennt, bilden sich vermehrt organisches Aerosol und gefährlicher Feinstaub. Dies haben Forscher des Istituto di Scienze dell'Atmosfera e del Clima herausgefunden.

Die bei der Verbrennung von Holz im Herbst und Winter durch chemische Reaktionen entstehenden Gase spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Aerosol und Feinstaub und schädigen die Erdatmosphäre. Zu diesem Schluss kommen Forscher des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Scienze dell'Atmosfera e del Clima.

Nässe und Nebel als Problem

Feinstaub ist in Europa für den Tod von über 300 Menschen im Jahr verantwortlich. "Mehr als zur Hälfte ist dabei auf die Bildung von sekundärem organischem Aerosol zurückzuführen", sagt Projektleiterin Stefania Gilardoni. Bei hoher Luftfeuchtigkeit steige der Anteil der Feuchtpartikel, die die Entstehung von atmosphärischem Aerosol und somit von Feinstaub begünstigen.

"Nässe und Nebel beschleunigen die chemische Reaktion, die während der Holzverbrennung zur Bildung von sekundärem organischen Aerosol und einem signifikanten Anstieg der Feinstaubkonzentration führt", ergänzt die Forscherin. Dies erkläre den in der Atmosphäre zu beobachtenden überdurchschnittlich hohen Anteil von Aerosol während der kalten Jahreszeit.

Bessere Umweltpolitik gefordert

Die ausgelöste stärkere Absorption der Sonnenstrahlen führt zur vermehrten Aufheizung der Atmosphäre und beeinflusst auch den Verlauf des Klimawandels. Diese bisher wenig beachteten Vorgänge sollten in die Gestaltung der Umweltpolitik mit einfliessen, fordert die Expertin. Allerdings müssten die damit in Zusammenhang stehenden physikalischen und chemischen Abläufe noch besser erforscht werden.

Die Untersuchung war in enger Zusammenarbeit mit der Università di Ferrara und der Aerodyne Research Inc. durchgeführt worden. Details wurden in der internationalen Zeitschrift "Proceedings of the National Academany of Sciences" veröffentlicht.