Während die illegale Privathaltung von Bären im Kosovo bereits vor drei Jahren beendet werden konnte, leiden im Nachbarland Albanien noch immer zahlreiche Bären unter grausamen Bedingungen. Ihre Situation wird sich dank der vom albanischen Umweltminister Lefter Koka und Vier Pfoten Gründer Heli Dungler unterschriebenen Absichtserklärung bald bessern.
Heli Dungler ist zuversichtlich: "In Albanien fristen noch immer schätzungsweise bis zu 80 Bären ein Leben in Gefangenschaft. Wir freuen uns, dass wir der albanischen Regierung nun unsere Unterstützung und langjährige Erfahrung anbieten können und hoffen, dass wir mit vereinten Kräften die Situation der Bären im Land verbessern."
Verschärfter Strafvollzug für Privathaltung von Braunbären
Der wildlebende Braunbär ist in Albanien bereits gesetzlich geschützt, doch werden Vergehen meist nicht oder nur mit sehr geringen Geldstrafen geahndet. Weiterhin gibt es keine offiziellen Angaben über die tatsächliche Zahl der Bären in Gefangenschaft und es mangelt an artgemässen Unterbringungsmöglichkeiten für Wildtiere aus schlechter Haltung.
In einem ersten Schritt soll daher der Strafvollzug verschärft, ein Registrierungssystem für Braunbären in Gefangenschaft und ein Konzept für ein Bärenrettungszentrum erarbeitet werden. Zudem soll das bereits bestehende Gesetz zum Schutz der heimischen Fauna um ein Verbot aller Formen der grausamen Privathaltung ergänzt werden.
Die tierquälerischen Praktiken sind jedoch nicht das einzige Problem: Fast alle privat gehaltenen Bären in Albanien wurden illegal in der Wildnis als Jungtiere eingefangen. Dadurch ist auch die wildlebende Population, die sich derzeit nur mehr auf rund 250 Tiere beläuft, stark gefährdet.
Bären in Ketten für den Tourismus
Die meisten privat gehaltenen Bären werden für Profit- und Unterhaltungszwecke eingesetzt. In Käfigen oder an Ketten vegetieren sie in der Nähe von Restaurants und Hotels oder in Hinterhöfen vor sich hin, oder sie müssen an Stränden und in Fussgängerzonen als "Fotorequisiten" für Touristen herhalten. Die Bären werden dabei häufig mit Ketten an der Nase fixiert, um leichter von ihren Besitzern kontrolliert werden zu können.
Hoffnung für gequälte Braunbären in Albanien
Am vergangenen Wochenende haben der albanische Umweltminister Lefter Koka und Vier Pfoten Präsident Heli Dungler eine Absichtserklärung unterschrieben. Ziel ist es, gemeinsam eine nachhaltige und tierschutzgerechte Lösung für die in Albanien missbrauchten Braunbären auszuarbeiten.