Höhere Scheidungsrate, wenn der Gatte keinen Vollzeit-Job hat

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Kein Vollzeit-Job zu haben kann sich enorm auf die Ehe auswirken. Geldliche Sorgen spielen laut US-Studie eine weitaus geringere Rolle.

Ehemänner, die nicht vollbeschäftigt sind, laufen eher Gefahr, dass ihre Ehe in die Brüche geht. Zu diesem Resultat kommt eine Studie der Harvard University unter Leitung der Soziologin Alexandra Killewald. Die Forscher werteten Daten von über 6'300 US-amerikanischen Ehepaaren über einen Zeitraum von 46 Jahren aus.

Die im Fachjournal American Sociological Review publizierte Studie offenbart, dass die Wahrscheinlichkeit einer Scheidung bei Männern ohne volle Stelle in allen untersuchten Jahren bei 3,3 Prozent liegt. Bei denjenigen, die in Vollzeit arbeiten, liegt diese Quote im Vergleich bei nur 2,5 Prozent.

Überraschender Befund

Der Studie zufolge ist der Job-Status des Ehemanns als Scheidungsfaktor viel entscheidender als Finanzprobleme verheirateter Paare oder die ökomische Unabhängigkeit von Ehefrauen. Ein Ergebnis, das die Soziologin Paula England von der New York University nach eigener Aussage erstaunt hat. "Ich bin sicher, dass die finanzielle Belastung dem Wohlbefinden der Menschen schadet, aber es scheint kein Scheidungsgrund zu sein", erklärte England in Bezug auf die Studie.

Mehrere Faktoren untersucht

Um den Ursachen für eine Scheidung auf die Schliche zu kommen, untersuchte das Forschungsteam das Arbeitsleben der Ehepartner, deren Aufteilung von Haushaltsarbeiten und die geldliche Situation. Darüber hinaus nutzten die Wissenschaftler für die Studie zahlreiche Zensusdaten, um die wirtschaftliche Abhängigkeit der Frauen von ihren Partnern sowie deren möglichen finanziellen Verlust im Scheidungsfall bestimmen zu können.