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Hacker erpressen Hollywood-Studios

(Bildquelle: infoticker)

Hacker erpressen Hollywood-Studios. "TheDarkOverlord" fordert Lösegeld und droht mit der Vorabveröffentlichung von Filmen.

Die Hackergruppe "TheDarkOverlord" droht bekannten Hollywood-Studios mit der Veröffentlichung von Content, wenn diese keine Lösegelder zahlen. Dass dies kein reiner Bluff ist, zeigt sich am Beispiel der US-Erfolgsserie "Orange is the New Black". So hatten die Cyberkriminellen zuletzt zehn Episoden davon geleakt - und das, obwohl die neue Staffel erst ab heute Freitag offiziell ausgestrahlt wird.

FBI warnt vor Zahlungen

Die Hacker behaupten zudem, auch ganze Studiofilme in ihren Besitz gebracht zu haben, wofür bereits erste Lösegeldzahlungen eingegangen sein sollen, wie die Zeitschrift "The Hollywood Reporter" berichtet. "In vielen Fällen geben Hacker das Material nicht zurück, obwohl Lösegeld bezahlt wurde", warnt ein Sprecher des Federal Bureau of Investigation.

TheDarkOverlord wehrt sich indes gegen die Anschuldigungen: "Wir sind ein professioneller Betrieb", erklärt das Kollektiv. Das erbeutete Material würde man nach Ausbezahlung des Lösegeldes sofort zurückgeben. Netflix und Disney lehnen bisher eine Lösegeldzahlung strikt ab. Wie TheDarkOverlord erklärt, sollen andere Unternehmen Filmmaterial bereits zurückgekauft haben.

Downloads oft verseucht

Aber auch für die Verbraucher hat die Causa Folgen. So warnt Hemanshu Nigam, ehemaliger Staatsanwalt für Online-Verbrechen in Los Angeles, vor dem Download der Inhalte. Laut ihm versehen Hacker geleaktes Material oft mit Trojanern, über die Benutzer direkt angegriffen werden können. "Hacker haben sich mit Piraten zusammengetan, um Trojaner oder Spionageprogramme in die Computer der Nutzer einzuspeisen."

Disney-CEO Robert Iger soll die Hacker indes herausgefordert haben, indem er einen Hacker-Angriff öffentlich als nicht erfolgreich bezeichnete. Tatsächlich wurde aber Filmmaterial des neuen Filmes "Pirates of the Caribbean" erbeutet, nur nicht in einem für die Kriminellen lukrativen Ausmass. Der Quelle zufolge werteten die Hacker die Aussage als Affront.

Artikelfoto: Don Hankins (CC BY 2.0) - (Symbolbild)