Gurtenfestival 2016 - Bilanz

Die diesjährige Ausgabe des Gurtenfestivals wurde durch zahlreiche qualitative Verbesserungen, insbesondere bei der Soundqualität, zu einer der schönsten der Festivalgeschichte gemacht. Zum ersten Mal war bereits der Donnerstag ausverkauft – nicht zuletzt dank dem Auftritt der britischen Rockband...

Insgesamt 79'000 Besuchende waren am Gurtenfestival 2016 dabei. Mit Muse spielte am Donnerstag die grösste Band in der Geschichte des Festivals und sorgte erstmals für einen ausverkauften Gurten-Donnerstag. Das vielfältige Musikprogramm, das gewohnt friedliche Publikum und das mit den personalisierten Tickets erreichte Ziel, den Sekundärmarkt einzudämmen, lassen die Veranstalter ein durchwegs positives Fazit ziehen.

Ein Jahr mit vielen Premieren

Die 33. Ausgabe des Gurtenfestival wartete mit einigen Neuerungen und Premieren auf. Mit der Verpflichtung von Muse, zurzeit eine der angesagtesten Bands, stiess das Festival in eine neue Dimension vor. Dies nicht ohne Risiko, denn die logistischen Herausforderungen waren gross. Dass sich das Wagnis gelohnt hat, zeigte sich einerseits bei der spektakulären Bühnenshow, die das Publikum begeisterte, andererseits beim erstmals ausverkauften Donnerstag. Ebenfalls unbekanntes Terrain betraten die Veranstalter mit der Einführung der personalisierten Tickets. Das System funktionierte während der Festivaltage reibungslos und das Ziel, damit den Sekundärmarkt einzudämmen, wurde erreicht. Einziger Wehrmutstropfen war die Panne im Vorfeld, ausgelöst durch einen Softwarefehler beim Start zur zweiten Vorverkaufswelle. Als Premiere wurde der Sonntag auf der Hauptbühne nicht von einer Band, sondern durch den Comedian Kaya Yanar eröffnet, der mit seinem Programm "Der Reiz der Schweiz" für zahlreiche Lacher sorgte.

Musikalisch bot das 33. Gurtenfestival ein breites Spektrum und viele Highlights. Muse bewies mit einer rockigen und knallharten Gitarrenshow, weshalb sie derzeit zurecht als eine der grössten Rockbands gelten. Den Kontrapunkt setze am Freitag Passenger, der 90 Minuten alleine mit seiner Gitarre auf der Hauptbühne stand und das Publikum mit seinen stimmungsvollen Liedern in den Bann zog. John Newman überzeugte am Sonntagnachmitag mit einer energiegeladenen Performance. Mit dem norwegischen Superstar Kygo und der DJ-Grösse Paul Kalkbrenner am Samstag folgten zwei Headliner, die mit ihren DJ-Sets die Masse tanzen liessen. Wie immer sorgten auch weniger bekannte oder kleinere Acts für Höhepunkte. Die junge Kölner Band AnnenMayKantereit oder Michael Kiwanuka gehörten für viele Besucher zu den Entdeckungen des Festivals. Zu überzeugen wussten zudem viele Schweizer Bands wie Boy, Hecht, Pablopolar, Manillio, Anna Kaenzig oder Nickle ss, um nur einige davon zu nennen. Über 800 Musikerinnen und Musiker standen auf den vier Bühnen und hinter den DJ-Pulten des Festivals.

Kleine Details mit grosser Wirkung

Selbst Weltstars wie Muse lassen sich durch kleine Dinge begeistern. Über die eigens für die Band angefertigte Lampe im Artist Backstage freuten sie sich so sehr, dass sie unmittelbar ein Foto davon auf ihre Social-Media-Kanäle stellten. Auch auf dem Gelände sind es Details, die das Festival ausmachen. Die Soundqualität wurde auf eine neue Ebene gebracht und verbesserte das Festivalerlebnis massiv. Der VIP-Bereich wurde komplett umgestaltet, die Haupt- und Waldbühne sowie die Festivaleingänge erhielten ein neues Kleid und die Sicht auf die Hauptbühne wurde von vielen Standorten merklich verbessert.

79'000 Besucherinnen und Besucher

Die Besucherzahl des 33. Gurtenfestival liegt mit gut 79'000 Personen leicht über dem Vorjahr. Donnerstag, Freitag und Samstag waren mit je 20'000 Besuchenden ausverkauft, am Sonntag besuchten rund 19'000 Personen das Festival. Aussergewöhnliche Zwischenfälle gab es nicht zu verzeichnen. Glück hatten die Festivalorganisatoren zudem mit dem Wetter. Nach einem eher nassen Start am Donnerstag wurde es kontinuierlich besser und an den beiden Wochenendtagen dominierte die Sonne. Das Festival dauert bis heute Sonntagabend, 23.00 Uhr. Mit James Bay und Rudimental stehen noch zwei weitere grosse Headliner auf der Hauptbühne.