Glaube an Gott verbessert Wohlbefinden im Alter

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Der Glaube wird im Alter wichtiger. Je häufiger ältere Menschen beten, desto besser fühlen sie sich. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor.

Werden Menschen älter, ist das Wohlbefinden bei jenen eher grösser, die eine stärkere Bindung zu Gott haben. Mit der Häufigkeit der Gebete nimmt laut einer Studie der Baylor University auch dieses Gefühl zu. Jene, denen Gott ferner ist, erleben das demnach nicht.

Das Team um den Soziologen Matt Bradshaw hat sich auf drei Bereiche des Wohlbefindens konzentriert: Optimismus, Selbstwert und Zufriedenheit. Den Ergebnissen nach gibt es in allen drei Bereichen einen Zusammenhang zwischen der Bindung an Gott und Gebeten.

Gebete nicht immer positiv

Laut Blake Kent scheinen die psychologischen Vorteile des Gebets von der Art der Beziehung eines Menschen zu Gott abzuhängen. Bei sehr gläubigen Menschen nimmt das Wohlbefinden mit der Häufigkeit der Gebete deutlich zu. Bei durchschnittlich Gläubigen gibt es ebenfalls Verbesserungen. Bei weniger Gläubigen sind die Ergebnisse gemischt. Es kann zu einer leichten Verbesserung oder sogar zu einer Verschlechterung kommen.

Gott kann auf verschiedene Art gesehen werden, entweder als liebend und nahe oder als fordernd und weit weg. Forscher haben bereits darauf hingewiesen, dass immer mehr Menschen die Beziehungen zu einem Göttlichen grossteils als Versorgung mit Waren und Dienstleistungen sehen, die die emotionalen und psychologischen Bedürfnisse befriedigen sollen. Wird Gott als sicher angesehen, dann scheinen Gebete positive Wirkungen zu haben. Wird Gott fern oder sogar nicht vertrauenswürdig angesehen, kann das zu Unsicherheit und Angst führen.

Als Ausgleich für Probleme

Bradshaw nimmt allgemein an, dass Gebete gut für das Wohlbefinden sind. Das könnte jedoch nicht immer der Fall sein. Da diese Wahrnehmung davon ausgeht, dass Gott ansprechbar und vertrauenswürdig ist. "Viele Menschen nehmen Gott jedoch nicht so wahr", so der Experte. Der Forscher hat Daten der "Religion, Aging and Health Survey" analysiert. Die 1'024 Teilnehmer an der Umfrage waren mindestens 65 Jahre alt. Sie wurden in drei Gruppen eingeteilt, derzeit praktizierende Christen, frühere Christen und Menschen, die noch nie in ihrem Leben mit einer Religion verbunden gewesen waren.

Laut den Forschern ist die Wahrnehmung eines liebenden Gottes für ältere Menschen wichtig, die mit einer Verschlechterung der Gesundheit, Altersdiskriminierung, dem Verlust eines Freundes oder finanziellen Einbussen durch den Ruhestand zu kämpfen haben. Verschiedene Aspekte des religiösen Lebens, wie eine erlebte Nähe zu Gott, scheinen auch ein Schutz vor Stress zu sein. 

Artikelfoto: geralt (CC0 Public Domain)