Gesundheit im Alter als Schutz vor Krankheiten

(Bildquelle: infoticker)

Gesundheit im Alter schützt vor Alzheimer und Co. Das haben 107 Proben menschlicher Gehirne erheben, die genau unter die Lupe genommen wurden.

Forscher haben Details entdeckt, die bei der Erforschung der biologischen Grundlagen von Alzheimer und Demenz im Alter nutzen. Experten des Allen Institute for Brain Science, der UW Medicine und des Kaiser Permanente Washington Health Research Institute haben Proben von 107 alten Gehirnen untersucht. Die Ergebnisse wurden in "eLife" veröffentlicht.

Überraschende Variabilität

Die Analyse hat auch eine überraschende Variabilität des alternden Gehirns ergeben. Dazu gehören auch Proben von Spendern mit einer Widerstandsfähigkeit gegenüber Pathologien. Laut Ed Lein vom Allen Institute for Brain Science werden immer mehr Menschen über 90 Jahre alt. Daher sei es von entscheidender Bedeutung, einen gesunden Alterungsprozess und mit dem Alter in Zusammenhang stehende Krankheiten zu verstehen. "Wir müssen entdecken, wie der kognitive Verfall mit Pathologien des Gehirns wie Alzheimer in Verbindung steht, aber auch die biologischen Grundlagen kennen, die zu einer besonderen Anfälligkeit oder einer Widerstandskraft gegen Krankheiten führen."

Die Forscher wollten herausfinden, ob bereits bekannte Zusammenhänge zwischen dem kognitiven Status, Genexpression und für Alzheimer typische Pathologien des Gehirns, wie die Plaquen und Tangles, bei einer genau denfinierten Gruppe älterer Menschen ebenfalls nachweisbar sind. Dafür wurde ein neuer Ansatz entwickelt, der traditionelle und quantitative Massnahmen kombinierte. Laut Forschungsleiter Jeremy Miller gibt es mehrere Studien, die die Genexpression bei Spendergehirnen zwischen 60 und 85 Jahren vergleichen. In einem höheren Alter gab es bisher jedoch nur wenige Forschungsmöglichkeiten.

RNA zu wenig berücksichtigt

"Wir haben herausgefunden, dass es bei älteren Gehirnen immer noch einen Zusammenhang zwischen dem kognitiven Abbau und den Plaquen sowie Tangles gibt. Er ist jedoch nicht so stark wie bei jüngeren Kohorten", so Miller. Zusätzlich zeigte sich bei älteren Gehirnen eine überraschende Beziehung zwischen Demenz und verringerter RNA-Qualität, die bei der Genexpression wichtig ist. Laut Miller wird bei der Erforschung der Genexpression bei älteren Gehirnen die Qualität des Genmaterials selbst nicht immer berücksichtigt. Diese Variable stehe nicht unbedingt mit einer bestimmten Pathologie oder Krankheit in Zusammenhang.

Die Ergebnisse wiesen auf die Wichtigkeit dieser Kontrollen hin und darauf, dass der Abbau genetischen Materials bei Neurodegeneration und Demenz zu wenig berücksichtigt werden dürfte. Die Proben stammen von der "Changes in Thought"-Studie. Die Wissenschaftler des Kaiser Permanente Washington Health Research Institute und der University of Washington School of Medicine haben über 20 Jahre lang die Daten Tausender älteren Menschen gesammelt. Dazu gehörten auch Infos zu deren Gesundheit und kognitiven Fähigkeiten.

Artikelfoto: geralt (CC0 Creative Commons)