Gefordert: Schliessung aller Schlachthäuser

(Bildquelle: infoticker)

Am Samstag protestierten in Bern über 500 Personen für die Schliessung aller Schlachthäuser. Vor allem den gewalttätigen Umgang mit Tieren richtet sich ihre Kritik. Die Demonstranten fordern das Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit für alle Tiere. Die Tierrechtsorganisation "Tier im Fokus"...

Die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus rief zur bewilligten Demonstration für die Schliessung aller Schlachthäuser auf. Am Samstag, ab 17.00 Uhr protestierten über 500 Personen auf dem Bahnhofplatz in Bern. Es fanden zahlreiche politischen Reden statt, unter anderem von Greenpeace Schweiz und Grüne. Die BesucherInnen wurden mit veganen Sandwiches verköstigt. Die Demonstration verlief friedlich und ohne Zwischenfälle.

Die AktivistInnen skandierten Parolen wie "Schlachthäuser gehören abgeschafft" oder "On peut vivre sans tuer". Sie appellierten an die Gesellschaft, Fragen der Gerechtigkeit auf alle Tiere auszuweiten. Später folgte ein stiller Protest: Eingekleidet in weisse Schutzanzüge und schwarze T-Shirts hielten Demonstrierende ein Schild mit Aufnahmen aus der Schweizer Tierindustrie in die Höhe. Andere quetschen sich in riesige Fleischschalen, die mit einem Label "Aus artgerechter Produktion" versehen waren. Sie erinnerten damit an den Warenstatus der Tiere in der Produktion.

"Pro Sekunde werden in der Schweiz zwei Tiere getötet", sagt Tobias Sennhauser, Präsident von Tier im Fokus. Das Tierwohl würde dabei auf der Strecke bleiben, so Sennhauser, denn "humanes Schlachten" sei ein Märchen der Tierindustrie. Tatsächlich dreht sich bei der Produktion von Fleisch, Milch und Eier alles ums Geld. "Die Würde der Tiere wird systematisch den Interessen der Tierindustrie untergeordnet", meint Sennhauser. In Schlachthäusern würde die an Tieren verübte Gewalt gipfeln.

"Tiere werden nicht als Nutztiere geboren, sondern dazu gemacht", sagt Sennhauser. In seinen Augen haben wir kein Recht, Tiere für den kulinarischen Genuss zu instrumentalisieren und töten. "Tiere sind uns sehr ähnlich - auch was ihren moralischen Status anbelangt". Als Tierrechtler fordert er das Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit für alle Tiere, die Schmerzen empfinden können.