Frauen scheuen sich auf dem Jobmarkt oft vor grosser Konkurrenz

(Bildquelle: infoticker)

Der Umstand ist für Gehaltsschere zwischen den Geschlechtern mitverantwortlich.

Frauen bevorzugen Wettbewerbe mit weniger Rivalen, Männer dagegen grössere Konkurrenz, so eine Studie der University of Michigan (UMich). Das gilt auch auf dem Jobmarkt. Doch grösserer Mitbewerb bedeutet oft auch die Chance auf eine höhere finanzielle Vergütung. "Dieser Geschlechterunterschied könnte eine teilweise Erklärung für Gehaltsscheren und die Unterrepräsentation von Frauen in bestimmten Bereichen und an der Spitze grosser Organisationen darstellen", so UMich-Erstautorin Kathrin Hanek.

Viel Feind, viel Gewinn

Den Forschern zufolge nehmen Frauen unabhängig vom Kontext eher an kleineren Wettbewerben mit geringerem Konkurrenzdruck teil. Das können etwa Preisrätsel mit weniger Teilnehmern sein oder Stellenausschreibungen mit weniger Rivalen. Doch sind mehr Konkurrenten bei Wettbewerben vielfach gleichbedeutend mit einem potenziellen höheren Gewinn, in der Arbeitswelt also einem besser bezahlten Job. Wenn Frauen also grosse Konkurrenz meiden, mag das letztlich zu einem geringeren Einkommen führen.

"Diese Arbeit gibt Frauen keineswegs die Schuld an Geschlechterungleichheit, sondern deckt einen neuen Umweltfaktor auf, der zu dieser Ungleichheit beitragen mag", so Mitautor Stephen Garcia, Professor für Organisationslehre und Psychologie an der UMich. Dieser komme zu den gut dokumentierten Effekten von Gender-Bias und Diskriminierung hinzu. Die Forscher betonen zudem, dass in kleineren Gruppen selbst bei Wettbewerben eher enge soziale Bindungen möglich sind. Derart gemeinschaftliches Verhalten sei für Frauen eher normativ.

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