Frauen mit Migräne öfters von Herzleiden betroffen

(Bildquelle: infoticker)

Achtung! Die Wahrscheinlichkeit für Infarkte und Angina ist um 50 Prozent höher.

Für Frauen, die öfters an Migräneanfällen leiden, besteht ein grösseres Risiko, eine ernstzunehmende Herzkrankheit zu entwickeln. Diesen Zusammenhang legt eine Untersuchung der Harvard Medical School nahe, bei der der Gesundheitszustand von 115'000 Krankenschwestern zwischen 25 und 42 Jahren über einen Zeitraum von 20 Jahre kontrolliert wurde. Demnach weisen Frauen mit Migräne eine um 50 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit auf, Herzinfarkte zu bekommen und an Angina (Herzschmerzen) zu leiden.

"Signifikante Bedrohung"

"Diese Studie liefert qualitativ sehr gute Belege dafür, dass Migräne bei Frauen einen Risikofaktor für die Entwicklung kardiovaskulärer Erkrankungen darstellt", zitiert "LiveScience" Rebecca Burch, Ausbilderin am Department of Neurology der Harvard Medical School, die auch den Leitartikel zur aktuellen Untersuchung verfasst hat. Im direkten Vergleich mit anderen bekannten Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck oder einem hohen Cholesterinspiegel sei das Gefahrenpotenzial zwar geringer. "Weil Migränen aber sehr häufig vorkommen und sehr viele Menschen betreffen, im Durchschnitt leidet eine von vier Frauen in den USA daran, ist das doch eine signifikante Bedrohung", so Burch.

Schon vorangegangene Studien hätten die Vermutung nahegelegt, dass ein Zusammenhang zwischen Frauen mit Migräne und einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte besteht. "Die neue Analyse bestätigt allerdings, dass Migräne nicht nur mit einer stärkeren Gefahr für Herzinfarkte einhergeht, sondern ganz generell das Risiko für alle Arten von Herzkrankheiten erhöhen kann", betont die Neurologin. Die Forschung habe diesen Zusammenhang bereits seit geraumer Zeit vermuten lassen. "Bislang fehlten aber noch schlagkräftige Beweise hierfür", schildert Burch.

223 registrierte Todesfälle

Um zu ihren Ergebnissen zu kommen, griffen die Forscher auf Datenmaterial von über 115'000 Krankenschwestern zurück, die an einer Langzeit-Gesundheitsstudie teilnahmen. Rund 17'500 dieser Frauen hatten zuvor angegeben, eine Migräne-Diagnose erhalten zu haben. Nachdem der gesundheitliche Zustand der Krankenschwestern über 20 Jahre lang erfasst worden war, stellte sich heraus, dass die Wahrscheinlichkeit eines Herzleidens bei Frauen mit Migräne um 50 Prozent höher liegt als bei Frauen ohne entsprechende Probleme.

Auch nach dem Untersuchungszeitraum bestätigten sich diese Ergebnisse: 678 Frauen mit Migräne erlitten tatsächlich einen Herzinfarkt, 651 hatten einen Schlaganfall und 203 klagten über Schmerzen in der Brust oder mussten Eingriffe an ihrem Herzen vornehmen lassen. Noch dramatischer: In 223 Fällen forderten gesundheitliche Probleme in Zusammenhang mit dem Herzen sogar den Tod der betroffenen Frauen.

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