Familienplanung per App: Nützlich oder totaler Mist?

(Bildquelle: infoticker)

Smartphone-Software laut Experten zwar praktisch, aber unzuverlässig.

Mobile Apps taugen wenig, wenn es um Verhütung geht, so eine Studie der Georgetown University School of Medicine. Die meisten der fast 100 untersuchten Apps beruhen nicht auf Verfahren, die sich auf wissenschaftliche Belege berufen. Viele enthalten laut den im "Journal of the American Board of Family Medicine" veröffentlichten Ergebnissen einen Haftungsausschluss, der die Nutzer davon abhalten soll, sie zur Vermeidung einer Schwangerschaft einzusetzen.

Mehr Faktoren einbeziehen

Laut der leitenden Wissenschaftlerin Marguerite Duane werden Apps dennoch immer beliebter, da sich mehr und mehr Frauen für eine natürliche Familienplanung interessieren. Die Wirksamkeit von Verfahren, die auf dem Fertilitätsbewusstsein beruhen, hängt jedoch davon ab, dass die Frauen Biomarker für die Fruchtbarkeit beobachten und aufzeichnen. Apps bieten dafür eine einfache Möglichkeit.

Nur wenige der kleinen Programme beruhen jedoch auf wissenschaftlichen Verfahren. Der Erfolg dieser Art der natürlichen Famiienplanung hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehört auch die Fähigkeit, die täglichen Beobachtungen genau durchzuführen und sie richtig einzuschätzen. Sich nur auf eine App zu verlassen, könnte laut den Wissenschaftlern jedoch nicht ausreichen, um eine Schwangerschaft zu verhindern.

Check mit Bewertungssystem

Für die Bewertung wurden mehr als 95 Apps auf iTunes und Google Play identifiziert. 55 wurden ausgeschlossen, da sie entweder einen Disclaimer enthielten, der verbot, sie zur Verhinderung einer Schwangerschaft einzusetzen oder wenn sie nicht von sich behaupteten, wissenschaftlich zu arbeiten. Die restlichen 40 Apps wurden mit einem Bewertungssystem basierend auf den Kriterien des Family Practice Management beurteilt. Jede App wurde auf einer Skala mit fünf Punkten hinsichtlich zehn klar definierter Kriterien bewertet.

30 Apps sagten fruchtbare Tage voraus, zehn nicht. Nur sechs Apps verfügten über eine perfekte Bewertung hinsichtlich der Genauigkeit oder lieferten keine falschen negativen Ergebnisse. Apps, die fruchtbare Tage nicht vorhersagten, waren nur dann sehr genau, wenn sie vorher ein entsprechendes Training der Frauen in einer Einrichtung erforderten. Laut Duane sollten Frauen zuerst von Fachpersonal informiert werden und dann nach einer App suchen, die vier oder mehr Punkte in der Bewertung erhalten hat "factsaboutfertility.org".

Die zehn dümmsten Kondom-Ausreden: