Der Trend aus den Vorjahren setzt sich fort: Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz gerieten auch 2015 hauptsächlich über das Internet an Fälschungen.
Mittels unseriöser Angebote auf Handelsplattformen, eigens für den Verkauf von Fälschungen kreierter Webshops oder Werbung für illegale Kopien in sozialen Netzwerken bringen kriminelle Banden gefälschte Waren in den Umlauf. Dabei stammen über 80 Prozent der gefälschten Waren aus Asien.
- Hongkong - 41% (Taschen, Uhren und Schmuck, Schuhe)
- China - 39,5% (Taschen, Uhren und Schmuck, Bekleidung)
- EU - 10,6% (Taschen, andere Waren, Uhren und Schmuck)
- Singapur - 3,8% (Uhren und Schmuck, Taschen, andere Waren)
- Thailand - 1% (Uhren und Schmuck, Taschen, Bekleidung)
Wie die täglichen Anfragen von Konsumentinnen und Konsumenten bei STOP PIRACY, der Schweizer Plattform gegen Fälschung und Piraterie, zeigen, besteht im Bereich des Internethandels mit Fälschungen ein grosser Aufklärungsbedarf. Es herrscht zum Teil eine erhebliche Unsicherheit, anhand welcher Merkmale Fälschungen und illegale Angebote im Internet erkannt werden können, aber auch wenig Wissen darüber, welches Risiko bei einem solchen Kauf eingegangen wird.
"Wir stellen eine zunehmende Professionalisierung von betrügerischen Webshops fest, und wer nicht genau hinsieht, bemerkt im ersten Moment oft gar nicht, dass an dem Webshop etwas faul sein könnte", so Sabine Dändliker, Leiterin der Geschäftsstelle von STOP PIRACY. Ob am Strand oder im Internet, es gilt die Faustregel: Vorsicht ist geboten, wenn ein Angebot zu gut ist, um wahr zu sein.
Rückgang im Reiseverkehr
Im Gegensatz zum Handelswarenverkehr verzeichnet der Zoll in den letzten zwei Jahren einen leichten Rückgang der sichergestellten Waren im Reiseverkehr. 2015 registrierte der Zoll 2'377 Fälle, in denen Reisende bei der Rückkehr in die Schweiz wegen des Imports von Marken- oder Designfälschungen angehalten wurden.
Besonders häufig intervenierte der Zoll wegen Hand- und Reisetaschen, Bekleidung und Accessoires. Auf Platz eins der Reisedestinationen, aus denen Fälschungen mit in die Schweiz gebracht werden, steht weiterhin die Türkei (39%), gefolgt von der EU (17%) und dem Kosovo (9%).
Mit der Veröffentlichung der Statistik "Fälschung und Piraterie" liefert die Oberzolldirektion jedes Jahr verschiedene Kennzahlen zu entsprechenden Interventionen der Schweizer Zollstellen. Erfasst werden dabei in erster Linie Verletzungen des Immaterialgüterrechts (Marken- und Designfälschungen). Separat ausgewiesen werden Medikamentenfälschungen, die aufgrund des Heilmittelkontrollgesetzes zurückbehalten worden sind.
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