Entscheid zur vollumfänglichen Hotel-Umnutzung

(Bildquelle: infoticker)

Die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Ständerates (UREK-SR) hat sich in ihrer heutigen Sitzung für die Motion "Umwandlung strukturierter Beherbergungsbetriebe. Keine halben Sachen!" ausgesprochen. Hotelleriesuisse, Parahotellerie Schweiz, GastroSuisse und der Schweizer...

Seit der Annahme der Zweitwohnungsinitiative können bei unrentablen Hotels lediglich 50 Prozent ihrer Fläche in Zweitwohnungen umgewandelt werden. Diese aktuelle Regelung ist kaum umsetzbar, denn die Nutzung der verbleibenden 50 Prozent gestaltet sich schwierig: In vielen Gemeinden in den Berggebieten besteht keine Nachfrage oder gar ein Überangebot an Erstwohnungen. Die Motion von Ständerat Beat Rieder "Umwandlung strukturierter Beherbergungsbetriebe.

Umnutzung

Keine halben Sachen!" fordert nun, unrentablen Hotels eine hundertprozentige Umnutzung in Zweitwohnungen zu ermöglichen. Sie schafft bestmögliche Rahmenbedingungen, ohne das Ziel der Zweitwohnungsinitiative zu untergraben: Eine zusätzliche Zubetonierung der Landschaft wird vermieden, denn es handelt sich bei den betroffenen Hotels um bestehende Gebäude - meist inmitten von Dörfern.

Ausserdem ist die Umnutzung eines Hotelbetriebs in Zweitwohnungen an sehr strenge Bedingungen gekoppelt und kommt nur für Hotels in Frage, die seit mehr als 25 Jahren betrieben werden und nachweislich wirtschaftlich nicht mehr rentabel sind.

Seit Jahrzehnten zeichnet sich in der Schweizer Hotellerie ein Strukturwandel ab, der sich seit 2008 verschärft hat. 2012 nahm die Anzahl der Hotels in der Schweiz gar um 139 Betriebe ab. Die aktuelle Regelung erschwert den betroffenen Hotels den Marktausstieg jedoch massiv.

Verbände

hotelleriesuisse, Parahotellerie Schweiz, GastroSuisse und der Schweizer Tourismus-Verband zeigen sich daher erfreut über die Annahme der Motion Rieder in der UREK-SR. Diese stellt eine ausgewogene Lösung für unrentable Betriebe dar und bietet den betroffenen Hotels eine sinnvolle Möglichkeit zum Marktausstieg. Das Geschäft geht jetzt in den Ständerat.