Empfindliche Pflanzen werden vom Frost eiskalt erwischt

(Bildquelle: infoticker)

In der Nacht auf morgen Donnerstag und übermorgen Freitag sinken die Temperaturen im Flachland teilweise deutlich unter den Gefrierpunkt. So dürften die Minima auf 2 Metern über Boden vielerorts zwischen -5 und -1 Grad zu liegen kommen. Für empfindliche Pflanzen und Blüten besteht damit akute...

Wie MeteoNews mitteilt, sinken die Temperaturen in den teilweise klaren Nächten von heute Mittwoch auf morgen Donnerstag und von Donnerstag auf Freitag verbreitet unter den Gefrierpunkt. So erwarten wir auf 2 Metern über Boden je nach Lage zwischen etwa -5 und -1 Grad. Direkt am Boden sinken die Temperaturen teilweise noch etwas tiefer. Damit dürften die Temperaturen noch etwa 1 Grad tiefer sein als am 28. April 2016, wo es einige Schäden an den Kulturen gab.

Da der diesjährige März und die erste Hälfte April deutlich zu mild ausgefallen sind, ist die aktuelle Vegetationsentwicklung weit fortgeschritten und etwa auf einem ähnlichen Stand wie am 28. April letzten Jahres. So stehen beispielsweise aktuell viele Obstbäume in Blüte, insbesondere die Äpfel und Quitten. Bei Birnen, Zwetschgen, Aprikosen, Pfirsichen und Kirschen ist die Blüte teilweise bereits abgeschlossen. Zudem blühen aktuell die Erdbeeren, und bei den Reben haben insbesondere die frühen Sorten bereits ausgetrieben. Nachfolgend sollen die Frosthärte und Schutzmöglichkeiten für verschiedene Kulturen erläutert werden.

Obstbäume

Grundsätzlich gilt, dass die meisten Blüten von Obstbäumen bei Temperaturen unter etwa -2 Grad erfrieren, allerdings ist die Frosthärte je nach Baum und Sorte etwas verschieden. Bei den erwarteten Temperaturen bis gegen -5 Grad besteht auf jeden Fall die Gefahr von grösseren Schäden bis Totalausfällen der Ernte. Schützen kann man kleine Obstbäume am besten mit einem Fliess, das über den Baum gestülpt wird. Für Obstbaumkulturen bietet sich die Beregnung an, durch das Gefrieren des Wassers bei Temperaturen unter 0 Grad wird dabei Wärme frei, sodass die Temperatur nicht unter -0,5 Grad sinkt und damit keine Erfrierungen der Blüten auftreten. Auch Feuer in den Obstgärten können helfen, die Schäden zu dezimieren oder zu verhindern.

Reben

Diese haben je nach Sorte schon ausgetrieben, die jungen Triebe erfrieren dabei bei Temperaturen unter etwa -1 Grad. Bei tieferen Temperaturen droht ein Totalverlust der Ernte. Die erwarteten Temperaturen liegen in den kommenden beiden Nächten teils deutlich unter dieser Schadensgrenze, sodass Schutzmassnahmen durchgeführt werden sollten. Hier bieten sich Frostkerzen an, die allerdings momentan nicht mehr erhältlich sind. Alternativ dazu kommen Feuer in Frage, lokal werden auch Helikopter eingesetzt, die zu Luftverwirbelungen führen und damit den Frost mindern. Unter etwa -4 Grad haben aber auch diese Massnahmen nur wenig Aussicht auf Erfolg, mehr als 1 bis 3 Grad kann die Luft nicht erwärmt werden. -4 Grad in einzelnen Rebgebieten in den kommenden beiden Nächten liegen durchaus im Bereich des Möglichen!

Erdbeeren

Erdbeerblüten erfrieren bereits bei etwa -1 Grad. Als Bodenblüher sind sie in den nächsten beiden Nächten stark gefährdet, da die Temperaturen knapp über dem Boden noch etwas tiefer sind als auf 2 Metern über dem Boden, wo die offizielle Temperatur gemessen wird. Ohne Schutz werden die Erdbeerblüten damit vielerorts in den kommenden beiden Nächten erfrieren. Schützen kann man Erbeeren am besten mit einem Fliess, ob damit allerdings auch bei Temperaturen von -5 bis -3 Grad genügend Schutz entsteht, ist fraglich. Ein Fliess empfiehlt sich zudem auch für frostempfindliche Salate, Gemüse, Kräuter und Sommerblumen.

Topfpfanzen

Diese sollten an ein frostfreies Plätzchen gezügelt werden.

MeteoNews wird Sie über die Minima der Temperaturen in den kommenden beiden Nächten auf dem Laufenden halten.

Artikelfoto: fill (CC0 Public Domain) - (Symbolbild)