Elbsandsteingebirge lädt zum Winterwandern ein

(Bildquelle: infoticker)

Ob mit oder ohne Schnee - Winterwandern in der bizarren Felsenwelt zwischenDresden und Prag ist ein Erlebnis. Jetzt geniessen Besucher sogar auf denbeliebtesten Touren die Stille der Natur. Drei Winterwanderwege führen zu denbekanntesten Aussichtspunkten der Region.

Majestätisch ragen in der Ferne die Felsen aus dem Boden, links und rechts des Pfades liegen einsame Felder und Wiesen. Auf dem Weg begrüssen sich zwei Wanderer. Es sind die einzigen hier. Winter im Elbsandsteingebirge.

Die grenzübergreifende Region südöstlich von Dresden mit ihren beiden Nationalparks Sächsische Schweiz und Böhmische Schweiz ist im Sommer ein beliebtes Reiseziel für Wanderer und Bergsteiger. In der kalten Jahreszeit kommen nur wenige, um die einmalige Felslandschaft aus Tafelbergen, Felsenriffen und Schluchten zu sehen. "So hat man herrliche Wege und Aussichten oft ganz für sich allein", sagt Yvonne Brückner, Aktivurlaubsexpertin vom Tourismusverband Sächsische Schweiz.

"Da kommt schon ein wenig Wildnisgefühl auf." Wenn kein Glatteis ist, sind alle Wanderwege auch im Winter begehbar. Die Wege werden bei Schnee jedoch nicht geräumt. Gute Wanderschuhe und -stöcke sind empfehlenswert. Zu den ausgewiesenen Winterwanderrouten zählen der Panoramaweg von Bad Schandau nach Lichtenhain, der Aufstieg zum Pfaffenstein und der Weg zum bekannten Basteifelsen.

Panoramaweg von Bad Schandau nach Lichtenhain (9 Kilometer)

Seinen Namen verdankt der neun Kilometer lange Panoramawanderweg den einzigartigen Aussichten auf die Gipfel der Sächsischen Schweiz, wie die Felsenkette der Schrammsteine und Affensteine, den Lilienstein und den Pfaffenstein. Er beginnt am Parkplatz Kiefricht, oberhalb von Bad Schandau und führt auf einem Pfad ohne grosse Steigung durch Wiesen und Felder durch Altendorf und Mittelndorf nach Lichtenhain. Der Bus bringt den Wanderer zum Ausgangspunkt zurück.

Aufstieg zum Tafelberg Pfaffenstein (3 Kilometer)

200 Höhenmeter sind beim drei Kilometer langen Aufstieg zum Pfaffenstein zu überwinden. Nach dem Start am Parkplatz Pfaffendorf zwängen sich Wanderer zwischen meterhoch aufsteigenden Felsen auf Eisenleitern durch das "Nadelöhr". Der Felsenspalt ist so schmal, dass zwei Personen nicht aneinander vorbei kommen. Bei Schnee oder Glatteis sollte der bequemere Aufstieg vorbei am Jäckelfels gewählt werden.

Oben angekommen, werden die Besucher mit einer Aussicht auf die Tafelberge des Elbsandsteingebirges belohnt, von denen es mindestens zwei Dutzend allein auf deutscher Seite gibt. Beeindruckend ist der Blick auf die Barbarine, eine über 40 Meter hohe Felsnadel. Die Berggaststätte Pfaffenstein lädt auch im Winter an Wochenenden und Feiertagen zur Einkehr ein.

Tour zur Bastei und Basteibrücke (6 Kilometer)

Wie eine mächtige Kleckerburg ragt das beliebte Fotomotiv zwischen Wäldern hervor. Die Bastei ist in den Sommermonaten Anziehungspunkt für Hunderttausende, im Winter geht es deutlich ruhiger zu. Die sechs Kilometer lange Tour startet in Wehlen auf dem Markt, führt in den Uttewalder Grund, über den Steinernen Tisch zum Basteifelsen und zur bereits 1850 gebauten Basteibrücke.

Als Markierung dient der "Rote Punkt". Von oben eröffnet sich ein Panorama auf die grossen Tafelberge, wie den Lilienstein oder den Königstein. Bei guter Sicht ist der Blick bis in die Böhmische Schweiz und das Erzgebirge frei.

Im Panoramarestaurant Bastei geniessen müde Wanderer die regionale Küche mit atemberaubendem Ausblick. Der Abstieg verläuft über Stufen zum Kurort Rathen. Mit der S-Bahn oder zu Fuss entlang der Elbe geht es zurück nach Wehlen.