Ein Viertel der Schweizer treibt Sport in einem Verein

(Bildquelle: infoticker)

In der Schweiz gibt es aktuell rund 19'000 Vereine mit gegen zwei Millionen Aktivmitgliedern. So lautet eine Erkenntnis der umfangreichen Studie "Sportvereine in der Schweiz - Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven", die Swiss Olympic, das Bundesamt für Sport und die Schweizerische...

Anlässlich einer Medienkonferenz im Haus des Sports in Ittigen hat Swiss Olympic heute zusammen mit dem Bundesamt für Sport BASPO die Studie "Sportvereine in der Schweiz - Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven" vorgestellt.

Im Beisein von Swiss-Olympic-Direktor Roger Schnegg und BASPO-Direktor Matthias Remund präsentierte Studienleiter Markus Lamprecht vom Observatorium Sport und Bewegung Schweiz die Ergebnisse der Umfrage unter den Verantwortlichen von 5'335 Vereinen und 86 nationalen Sportverbänden.

Vereine fusionieren

"Die Studie hat ergeben, dass es in der Schweiz aktuell rund 19'000 Sportvereine mit gegen zwei Millionen Aktivmitgliedern gibt", sagte Markus Lamprecht. Im Vergleich zur Vorgängerstudie aus dem Jahr 2010 ist die Zahl der Sportvereine um 1'241 gesunken.

"Allerdings zeigt sich bei genauerer Betrachtung, dass diese Vereine oft nicht einfach aus der Schweizer Vereinslandschaft verschwunden sind: Oft schlossen sie sich mit einem anderen Verein zusammen. So kam es etwa im Schweizerischen Turnverband zu zahlreichen Fusionen", sagte Lamprecht.

Zunahme bei mehreren Verbänden

Aus der Studie wird zudem ersichtlich, dass der Rückgang nicht alle Verbände und Sportarten im gleichen Mass betrifft. So haben 25 Verbände (z.B. swiss unihockey, die Karate Federation und der Schweizerische Golfverband) in den vergangenen Jahren Vereine dazugewonnen.

"Ein Viertel der Schweizer Bevölkerung treibt Sport in einem Verein. Das ist eine beeindruckende Zahl, die mich sehr freut! In den Vereinen wird die Basis gelegt für eine gesunde Bevölkerung einerseits und für sportliche Erfolge auf höchstem Niveau andererseits", sagte Swiss-Olympic-Direktor Roger Schnegg.

Sozialer Kitt

Die Studie "Sportvereine in der Schweiz - Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven" weist weiter nach, dass die Sportvereine für ein breites, vielfältiges und günstiges Sportangebot sorgen und zudem viele Gemeinwohlaufgaben erfüllen und mit aussersportlichen, geselligen Anlässen für den sozialen Kitt in der Gesellschaft sorgen.

Für BASPO-Direktor Matthias Remund steht auch deshalb fest: "Sportvereine haben in der Schweiz nach wie vor eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. Das ist auch eine Bestätigung für das Fördermodell des Bundes, das auf Vereine ausgerichtet ist."

Ehrenamtliche Mitarbeiter wichtig

Aus der Studie ebenfalls ersichtlich ist die Wichtigkeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter im Sport. So zeigt sich, dass 96 Prozent aller Ämter im Ehrenamt ausgeübt werden, was Leistungen mit einem hypothetischen Gesamtwert von zwei Milliarden Franken pro Jahr entspricht.

Die grössten Herausforderungen, mit denen sich die Sportvereine konfrontiert sehen, sind gemäss der Studie die Rekrutierung und Einbindung von Nachwuchssportlerinnen und -sportlern sowie von ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Bei 41 Prozent der Vereine ist mindestens eine der Herausforderungen so gross, dass sie ihre Existenz bedroht. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Sportvereine heute nicht mit mehr Problemen kämpfen als 2010, aber dass sich diese Schwierigkeiten akzentuiert haben.

Artikelfoto: City of Olathe (CC BY-NC-ND 2.0)