Ein Verbot für Gefahrguttransporte über den Simplonpass

«Die Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene ist auf dem richtigen Weg. Es braucht aber weitere Anstrengungen, vor allem auch ein Verbot für Gefahrguttransporte über den Simplon.» Das sagte Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative, bei seiner Rede am Sonntag im Stockalperpalast in Brig.

An dem Anlass nahm auch die Gruppe des Weitwanderprojekts «whatsalp» teil. Am Vorabend hatte die Alpen-Initiative – zusammen mit CIPRA Schweiz, «whatsalp» und Mountain Wilderness – ihr traditionelles Mahnfeuer oberhalb von Brig entzündet.

Während die Lastwagenzahlen beispielsweise am Gotthard in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken sind, ist dies am Simplon nicht der Fall. «Es ist klar: Die Verlagerung darf nicht nur am Gotthard passieren, auch am Simplon und allen anderen Alpenpässen muss die Zahl der Lastwagen abnehmen», sagte Jon Pult. Das Gesetz schreibt vor, dass jährlich maximal 650'000 Lastwagen die Alpen durchqueren dürfen. Dieses Ziel muss 2018 erreicht werden. «Der Bundesrat hat sich bis jetzt wenig um die gesetzlichen Vorgaben geschert», sagt Jon Pult.

Die Alpen-Initiative schlägt zehn Massnahmen vor, wie das Verlagerungsziel erreicht werden kann. Jon Pult: «Wenn der Bundesrat diese zehn Massnahmen umsetzt, kann er das Verlagerungsziel von maximal 650'000 alpenquerenden Lastwagen pro Jahr garantiert erreichen.»

Die Alpen-Initiative sammelte in Brig auch weitere Unterschriften für ihren Aufruf an Doris Leuthard für mehr Lastwagenkontrollen. Bis Montag können Interessierte unter www.verlagern-mit-sicherheit.ch noch unterzeichnen. «Wir werden den Aufruf am 15. August bei der Bundeskanzlei deponieren. Dann liegt der Ball klar bei Doris Leuthard und dem Parlament, in Sachen Sicherheit endlich gleich lange Spiesse für Strasse und Schiene zu schaffen», so Jon Pult.

Zu den Gefahrguttransporten am Simplon sagte Jon Pult in Brig: «Doris Leuthard spielt hier wortwörtlich mit dem Feuer: Es ist eine Frage der Zeit, bis auf dem steilen Pass mit seinen engen Kurven ein weiterer Unfall passiert. In unseren zehn Massnahmen fordern wir darum auch ein Verbot der Gifttransporte am Simplon und einen Lastwagenverlad zwischen dem Wallis und Domodossola.» Mathias Reynard, Nationalrat aus dem Wallis und Vorstandsmitglied Alpen-Initiative, sowie Viola Amherd, Walliser Nationalrätin, haben den Bundesrat wiederholt zum Handeln aufgefordert.

Artikelfoto: alpeninitiative.ch