Ein Suizid betrifft mehrere Leben

(Bildquelle: infoticker)

Suizide hinterlassen Lücken. Wer sich das Leben nimmt, beeinflusst damit auch stets zahlreiche andere Leben nachhaltig. Zusammen lancieren die SBB und die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich eine Kampagne mit dem Ziel, Hemmnisse und Hürden abzubauen, die es Betroffenen und deren Umfeld...

Suizidgedanken anzusprechen darf kein Tabu sein. Ein Gespräch entlastet, führt dazu, dass Suizidgedanken abnehmen und kann neue Perspektiven eröffnen.

Das gemeinsame Ziel der SBB und des Kantons Zürich ist die Senkung von Suiziden und Suizidversuchen. In Zusammenarbeit mit weiteren Partnern wird eine Kommunikationsoffensive initiert, die Tabus abbauen soll. Mit der Entwicklung einer nationalen Kampagne zu diesem Thema wurde Havas Worldwide Zürich beauftragt.

Reden kann retten

Die Agentur nimmt die Leere, die jeder Suizid hinterlässt, in die Bildsprache der Kampagne auf, indem eine Familie abgebildet wird, deren Vater als weisse Lücke erscheint. So wird eingängig vermittelt, dass von einem solchen Tod stets mehrere Leben betroffen sind. Das Kampagnen-Motto "Reden kann retten" will den Dialog über das heikle Thema enttabuisieren.

Bei Lebenskrisen mit Suizidgedanken ist es zentral über Probleme zu sprechen – sei es im persönlichen Rahmen oder mit speziell geschulten Personen, wie etwa die Beratenden bei der Dargebotenen Hand (Tel 143). Darüber reden: Das gilt nicht nur für Menschen in der Krise, sondern auch für ihr Umfeld. Denn es stimmt nicht, dass man jemanden erst recht auf die Idee bringt, wenn man vermutete Suizidgedanken anspricht.

Die landesweit eingesetzte Kampagne ist auf drei Jahre angelegt und konzentiert sich in einer ersten Welle im besonderen auf die allgemeine Sensibilisierung. Als zentrale Plattform dient dabei www.reden-kann-retten.ch. Die Website mit vielen Hintergrundinformationen und konkreten Gesprächtipps für Menschen in der Krise und für ihr Umfeld wird mit einer breiten Bannerkampagne an die Öffentlichkeit herangetragen.