Dynamische Importe im August

(Bildquelle: infoticker)

Im August 2017 legte der Aussenhandel in beiden Verkehrsrichtungen zu: Die Importe(+ 9,9 %) wuchsen deutlich stärker als die Exporte (+ 3,9 %). Die Handelsbilanz schlossmit einem Überschuss von 2,2 Mrd. Franken.

Im August 2017 stiegen die Exporte gegenüber dem Vorjahresmonat arbeitstagbereinigt um 3,9 Prozent (real: + 6,1 %). Verglichen mit Juli 2017 (saisonbereinigt) stiegen sie indes um 0,7 Prozent. Somit setzte sich der bisherige Wachstumstrend fort. Die Importe erhöhten sich innert Jahresfrist um 9,9 Prozent (real: + 6,5 %). Im Vergleich zum Vormonat stiegen sie um 4,3 Prozent, womit sich die seit Jahresbeginn steigende Tendenz verstärkte.

Drei Viertel des Exportwachstums entfiel auf MEM-Produkte

Mit Ausnahme von Bijouterie und Juwelierwaren (- 13 %) sowie von chemisch-pharmazeutischen Produkten (- 0 %) wiesen sämtliche Hauptgruppen arbeitstagbereinigt ein Absatzplus aus. Zwei Fünftel der gesamten Exportsteigerung ist auf die Maschinen und Elektronik (+ 233 Mio. Fr.) zurückzuführen.

Neben den Ausfuhren von Textilien, Bekleidung und Schuhen zeigten sich die Lieferungen von Fahrzeugen (+ 16 %; Flugzeuge) dynamisch. Ein Plus zwischen 11 und 13 % wiesen die Exporte der MEM-Sparten Metalle, Maschinen und Elektronik sowie Präzisionsinstrumente (insgesamt + 456 Mio. Fr.) aus. Positive Impulse für die Maschinen kamen hauptsächlich aus den Bereichen der nichtelektrischen Kraftmaschinen (+ 43 %) und der Werkzeugmaschinen (+ 17 %). Eine Zunahme von 4 % wiesen die Verkäufe von Uhren aus. Bei Chemie-Pharma drückte der Rückgang von Medikamenten und pharmazeutischen Wirkstoffen auf das Gesamtergebnis der Gruppe.

Die Verkäufe erhöhten sich nach allen Kontinenten. Am kräftigsten stiegen die Ausfuhren nach Ozeanien (+ 64 %). Unter den grössten Absatzmärkten nahmen die Lieferungen nach Asien (+ 8 %) am stärksten zu. Für den Anstieg waren hauptsächlich die Exporte nach China (+ 263 Mio. Fr.) verantwortlich. Die Mehrexporte nach Nordamerika (+ 2 %) sind ausnahmsweise nicht auf die USA (- 1 %), sondern auf Kanada (+ 35 %) zurückzuführen.

Nach Europa (EU: - 0 %) ging ein Prozent mehr Waren als im Vorjahr. Diese Zunahme resultierte vor allem aus Mehrverkäufen nach Russland (+ 84 %) und Deutschland (+ 7 %). Dagegen sanken die Exporte nach Frankreich (- 19 %) und ins Vereinigte Königreich (- 13 %). Auf allen Märkten war die Entwicklung von Chemie-Pharma geprägt.

Nachbarsländer sorgen für kräftigen Importanstieg

Das Wachstum von + 10 Prozent war breit abgestützt, wobei die zwei grossen Warengruppen Maschinen und Elektronik sowie chemisch-pharmazeutische Produkte die Hälfte der Zunahme auf sich vereinten.

Am dynamischsten wuchsen die Einfuhren von Bijouterie und Juwelierwaren (+ 51 %). Kräftig zugelegt haben auch die Importe von Energieträgern (+ 18 %; real: - 1 %). Die Hälfte der Warengruppen nahm zwischen 9 und 12 Prozent zu, darunter befanden sich die Importe von Metallen, Maschinen und Elektronik sowie chemisch-pharmazeutischen Produkten. Bei Chemie-Pharma rührte der Zuwachs hauptsächlich von Medikamenten (+ 33 %) und immunologischen Produkten (+ 21 %) her. Für das Plus der Fahrzeuge waren die Importe von drei Verkehrsflugzeugen ausschlaggebend.

Die Hauptwachstumsimpulse kamen aus Asien (+ 14 %) und Europa (+ 12 %). Im asiatischen Raum erhöhten sich die Importe aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (+ 107 Mio. Fr.; Bijouterie und Juwelierwaren), Japan (+ 33 %) und China (+ 6 %). Für die gestiegene Nachfrage aus Europa waren hauptsächlich die Nachbarsländer Deutschland, Frankreich und Italien verantwortlich. Zusammen trugen sie 800 Mio. Fr. zur Zunahme der Gesamtimporte bei. Erwähnenswert sind auch die prosperierenden Importe aus Irland (+ 27 %). Dagegen schrumpften die Einfuhren aus Nordamerika (- 5 %; USA: - 9 %).

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