Droht der Schweiz ein "Super-Beben"?

(Bildquelle: infoticker)

Nachdem das Glarnerland am Montagabend von einem der stärksten Erdbeben der vergangenen Jahre erschüttert wurde, fragt sich die Bevölkerung natürlich, ob dies nur ein Vorzeichen war….

Am Montag gegen 21.12 Uhr bebte das Glarnerland. Viele Bewohner nahmen die Begleiterscheinungen des Bebens mit einer Magnitude von 4,6 auf der Richterskala, deutlich wahr. Das Epizentrum lag etwa 4 km westlich von Linthal, in der Nähe des Gipfels Ortstock.

Glücklicherweise halten sich die, bis jetzt zehn, Schadensmeldungen bei der Glarner Gebäudeversicherung in Grenzen. Risse in den Wänden, ein eingestürzter Kamin und eine geplatzte Wasserleitung.

"Die Schweiz ist ein Erdbebenland", sagt ein leitender Seismologe gegenüber "bluewin.ch". Aufgrund der geografischen Lage kommen Beben mit der Stärke von 4,6 auf der Richterskala in der Schweiz alle drei bis fünf Jahre vor. Die erwarteten Nachbeben sind bis zum Dienstagmittag 21 Mal aufgetreten. Sie stellten jedoch keine grosse Gefahr dar, wie die Erdbebenforscher meinen.

Superbeben durchaus möglich

Ganz anders sieht das bei sogenannten Super-Beben aus: "Alle 50 bis 100 Jahre ist statistisch gesehen in der Schweiz ein Erdbeben mit einer Magnitude von ungefähr 6 fällig", warnt Stefan Wiemer, Direktor des Schweizerischen Erdbebendienstes. "Das Letzte war 1946 in Sion. Wir können nicht vorhersagen, wann es kommt - dass es kommt, ist aber sicher. Tatsächlich müssen wir davon ausgehen, dass in der Schweiz Erdbeben bis zu einer Stärke von 7,5 auf der Richterskala möglich sind."

Sollte ein solches Super-Beben in einem stark besiedelten Gebiet, wie zum Beispiel Basel, passieren, wären die Folgen verheerend. Unzählige Tote und Verletzte, sowie Schäden in Milliardenhöhe wären zu erwarten.

Da für die Schweiz aufgrund der geografischen Lage Erdbeben die grösste und unberechenbarste Gefahr darstellen, sollte die Bevölkerung entsprechend gut vorbereitet sein. Eine Vorwarnung, wie die in Form des leichten Bebens am Montagabend, wird sicherlich einige Denkanstösse liefern.

Artikelfoto: Brett_Hondow (CC0 Public Domain) - (Symbolbild)