Der Bundesrat hat bekannt gegeben, dass er medizinische Leistungen systematisch auf ihren Nutzen hin überprüfen lassen möchte, um so den drohenden Krankenkassenkollaps zu verhindern. Fragt man die Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer, so fallen fast der Hälfte der Befragten (42%) spontan keine verbessernden Massnahmen ein.
Nur 9 Prozent schlagen vor, das Kassensystem zu ändern bzw. eine Einheitskasse zu schaffen. Ebenfalls 9 Prozent finden, der Leistungskatalog soll reduziert werden. 4 Prozent sind ausserdem der Meinung, die Versicherten sollen mehr Eigenverantwortung übernehmen und grundsätzlich mehr auf sich Acht geben. Einschränkungen für Asylanten und Arbeitslose fordern nur 2 Prozent aller Befragten.
Krankenversicherungspflicht in der Schweiz soll nicht aufgehoben werden
Können die Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer aus einem Massnahmenkatalog wählen, findet mehr als die Hälfte (54%), dass ein freier Markt für Generika eine gute Lösung für das Problem wäre. Ausserdem soll die Verschreibungspflicht für gewisse Medikamente gelockert werden, damit weniger Arztbesuche nur aus Rezeptgründen gemacht werden müssen, so 40 Prozent der Befragten.
Beim Vorschlag, die Höhe der Grundversicherung soll vom Lohn der versicherten Person abhängen (36%), scheiden sich die Meinungen der Geschlechter: Von den Frauen würden rund 42 Prozent dies begrüssen, von den Männern nur knapp 30 Prozent. Den Vorschlag, die Krankenversicherungspflicht in der Schweiz generell aufzuheben, halten nur 7 Prozent der Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer für angebracht.
Anmerkung: Diese repräsentative Umfrage zum Thema Massnahmen gegen den drohenden Krankenkassenkollaps wurde von dem auf Online-Marktforschung spezialisierten Institut Marketagent.com Schweiz AG durchgeführt. Dabei wurden 501 Personen aus der Deutschschweiz im Alter von 14 bis 65 Jahren vom 01. Juni bis 08. Juni 2016 befragt.