Dieses Anzeichen kann Krankheit voraussagen

(Bildquelle: infoticker)

Gewisse Anzeichen können Krankheiten voraussagen. Eine ausführliche Studie beleuchtet dazu passende Daten aus den USA und China.

Die Griffstärke eines Menschen könnte ein Anzeichen für die Entstehung von Stoffwechselerkrankungen in höherem Alter sein. Zu diesem Ergebnis kommen amerikanische und chinesische Wissenschaftler. Laut Forschungsleiter Mark Peterson von der University of Michigan wurden die Testgebiete, die Demografie und die Methoden ganz bewusst ausgewählt, da chronische Krankheiten am häufigsten in den USA und China auftreten.

10'600 Datensätze untersucht

Das Team wertete Daten von Ewachsenen mittleren und höheren Alters aus der "U.S. National Health and Nutrition Examination Survey" von 2011 bis 2012 und 2013 bis 2014 aus sowie das Jahr 2011 der "China Health and Retirement Longitudinal Study". Diese Untersuchungen wurden ausgewählt, da sie Infos über die Muskelbelastbarkeit und die notwendigen Gesundheitsdaten enthalten.

Laut Peterson steht die Griffstärke in einem sehr direkten Zusammenhang mit der gesamten Körperkraft eines Menschen. Die Feststellung mit einem Dynamometer dauert weniger als zehn Sekunden. Damit sei das Verfahren für den umfassenden Einsatz interessant. Die Forscher analysierten die Griffstärke von 4'544 amerikanischen und 6'030 chinesischen Studienteilnehmern über 50 Jahren. Zusätzlich wurden Blutproben genommen und ein Fragebogen ausgewertet. Bei einer Teilprobe von 2'225 Erwachsenen wurden auch die Werte für Glukose, Insulin und Triglyceride in nüchternem Zustand ermittelt.

Zuverlässige Aussagen möglich

Über Verfahren der logistischen Regression berurteilten die Forscher den Zusammenhang zwischen einer normalisierten Griffstärke und Diabetes, Hyperglykämie, Hypertriglyzeridämie, geringem HDL-Cholesterin, Bluthochdruck und körperlichen Beeinträchtigungen. Die Forschungsergebnisse zeigen unter anderem deutlich, dass eine geringe Griffstärke bei beiden Teilnehmergruppen direkt mit kardiometabolischen Erkrankungen und körperlichen Einschränkungen bei Erwachsenen mittleren und höheren Alters in Zusammenhang stehen. Das galt sowohl für Männer als auch für Frauen, unterstreichen die Forscher.

Jede Verringerung um 0,05 bei der normalisierten Griffstärke hatte bei amerikanischen und chinesischen Erwachsenen direkte Folgen auf die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Krankheiten. Bei Diabetes erhöhte sich das Risiko um 49 und 17 Prozent, bei Hyperglykämie um 46 und elf Prozent, bei Hypertriglyzeridämie 15 und elf Prozent, bei den Cholesterinwerten um 22 beziehungsweise 15 Prozent, bei Bluthochdruck um 19 respektive zehn Prozent und schliesslich bei der Erwerbsunfähigkeit um 36 beziehungsweise elf Prozent. Peterson hat die Studie mit Kollegen der Peking University durchgeführt.

Peterson zufolge verursachte Diabetes 2015 in China und den USA gemeinsam Gesundheitskosten in Höhe von 320 Mrd. Dollar, rund 300 Mrd. Euro. Diese Daten stammen von der International Diabetes Federation. Die Bevölkerungen in beiden Ländern werden aufgrund der besseren medizinischen Versorgung und einer steigenden Lebenserwartung älter. Damit nehmen auch Krankheiten wie Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen und funktionelle Beeinträchtigungen zu. "Je länger die Menschen mit diesen Gesundheitsproblemen leben, desto grösser ist auch die Belastung für die Gesellschaft."

Artikelfoto: Meditations (CC0 Public Domain)