Diese Berufe gelten als unsexy

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Ärzte und Ärztinnen sind auf dem Single-Markt heiss begehrt. Gemäss eine aktuelle Umfrage sind Herr und Frau Doktor als potentielle Partner am beliebtesten. Im Gegensatz zu Politiker/innen und Landwirte bzw. Landwirtinnen: Singles mit diesen Berufen haben den schwersten Stand von allen, gefolgt von...

Sind Sie von Beruf Arzt oder Ärztin? Dann gehören Sie zu den Glücklichen, die beim anderen Geschlecht leichtes Spiel haben. Danach aber gehen die Geschmäcker von Herr und Frau Schweizer je nach Geschlecht auseinander: Männer zieht es zu den feminin konnotierten Berufen wie Kreativberuf/Künstlerin oder Flugbegleiterin.

Frauen bevorzugen hingegeben traditionell männliche Professionen wie Geschäftsführer/Unternehmer, Architekt oder Ingenieur. Die einzige wirkliche Abweichung findet sich bei den männlichen Akademikern - bei ihnen stehen Unternehmerinnen/Geschäftsführerinnen auf Platz 2 der Beliebtheitsskala.

Diplom-Psychologin Lisa Fischbach sieht durchaus einen Zusammenhang zwischen der Partnerwahl und dem Beruf des potentiellen Partners. "Viele Frauen wählen nach wie vor traditionell "altmodisch" und bevorzugen Berufe mit einem höheren sozialen Prestige. Das gilt verstärkt für Akademikerinnen und selbst finanziell unabhängige Frauen bleiben oft diesem Muster treu. Grund ist ein tiefverwurzeltes Bedürfnis nach Sicherheit. Männer finden bei Frauen Berufe attraktiv, bei denen Empathie, aber auch Selbständigkeit im Vordergrund stehen."

Politiker/in und Landwirt/-in sind die "Aschenputtel" unter den Berufen

"Politiker/in" und "Landwirt/in" haben beim anderen Geschlecht den schwersten Stand. Je nach Schulabschluss führen sie die No-Go-Liste der Schweizer an. Akademiker - Männer und Frauen gleichermassen - können sich am wenigsten einen Landwirt als Partner vorstellen. Nicht-Akademiker hingegen hätten die grössten Schwierigkeiten mit einem Politiker an ihrer Seite.

Doch wie sieht es aus, wenn bei einer potentiellen Partnerin oder einem Partner alles passt ausser dem Beruf? Für 30 Prozent der Frauen und 31 Prozent der Männer wäre eine Partnerschaft jedenfalls unvorstellbar. Die überwiegende Mehrheit aber könnte sich mit dem einen oder anderen Beruf arrangieren: Akademiker würden am ehesten bei einer Landwirtin, einer Sozialarbeiterin, einer Polizistin oder Bauarbeiterin über ihren Schatten springen, Nicht-Akademiker bei einer Politikerin, Bauarbeiterin, aber auch Bankerin oder Polizistin.

Akademikerinnen würden sich eventuell von einem Politiker, einem Psychologen oder einem Banker umstimmen lassen, aber auch ein Landwirt wäre nicht ganz chancenlos. Und Nicht-Akademikerinnen würden vor allem bei einem Politiker, Landwirt, oder Psychologen ein Auge zudrücken.

Selbständigkeit ist kein Handicap für eine Partnerschaft - im Gegenteil

Berufliche Selbständigkeit hat für Herr und Frau Schweizer einen gewissen Reiz: Von den Befragten sind zwar derzeit nur 13 Prozent selbständig erwerbend, doch könnten sich dies 57 Prozent der anderen durchaus vorstellen. Trotz des bekanntlich grossen Arbeitseinsatzes, den die meisten Selbständigen leisten müssen, hätten drei Viertel der Befragten nichts dagegen so jemanden kennenzulernen.

Weiteren 20 Prozent ist die finanzielle Sicherheit dabei wichtiger als der grosse Zeiteinsatz des Partners: Für sie käme ein Selbständiger nur in Frage, wenn das Unternehmen schon lange besteht und erfolgreich ist. Vor allem Nicht-Akademikerinnen sind in dieser Hinsicht vorsichtig: Rund jede Vierte würde darauf bestehen.

Doch was wäre, wenn sich ein bestehender Partner oder eine Partnerin auf einmal selbständig machen wollte? Nur die Wenigsten würden dem Partner davon abraten; jeder und jede Fünfte würde sich zumindest bei so einem Entscheid nicht einmischen. Rund die Hälfte aber, allen voran die Akademiker, würden ihre Partner in dieser Entscheidung bekräftigen. 25 Prozent der Nicht-Akademiker, aber nur 19 Prozent der Akademiker könnte sich sogar vorstellen, diesen Schritt gemeinsam mit dem Partner zu wagen.

Diplom-Psychologin Lisa Fischbach: "Selbständige Berufe werden vermutlich deswegen als attraktiv eingestuft, weil neben der hohen Arbeitsbelastung eine verantwortungsvolle, zielstrebige und ambitionierte Persönlichkeit angenommen wird. Alles Eigenschaften, die anziehend wirken können. Akademiker sind beim Thema Selbständigkeit besonders offen und sogar motivierend, schätzen Sie in einer Partnerschaft, den Partner zu fördern und in seinen Potenzialen zu fördern."

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