Credit Suisse Sports Awards 2015 - die nominierten Sportlerinnen und Sportler des Jahres

Zwanzig Finalistinnen und Finalisten aus zwölf verschiedenenSportarten stehen 2015 als Sportlerin und Sportler des Jahres zur Wahl. Darunter DarioCologna, Roger Federer, Martina Hingis, Nicola Spirig und Giulia Steingruber, die sich bereitsein oder mehrere Male als Sportlerin oder Sportler des Jahres feiern lassen durften.

Mit insgesamt fünf Nominierten sind die Schweizer Tennis-Cracks auch an den Credit Suisse Sports Awards eine Macht. Die Stirn bieten ihnen Welt- und Europameister, Weltcupsieger und Champions aus den Sportarten Leichtathletik, Mountainbike, Ski alpin und Triathlon. Das Potpourri der Disziplinen ergänzen Nominierte der Sportarten Freeski, Langlauf, Orientierungslauf, Rad, Fussball, Handball und Kunstturnen. Über die Vergabe der begehrten Awards entscheidet das Fernsehpublikum am Sonntag, 13. Dezember 2015, ab 20.05 Uhr im Rahmen einer Livesendung aus den Studios von Schweizer Radio und Fernsehen. Ab 18.50 Uhr sendet "Glanz & Gloria" auf SRF 1 ein "G&G Weekend spezial".

In der von Nicole Berchtold und Rainer Maria Salzgeber moderierten Livesendung (ab 20.05 Uhr auf SRF 1, RTS Deux und RSI LA 2) werden die Schweizer Sportfans in zwei Wahlgängen per Televoting die Sportlerin und den Sportler des Jahres wählen. Eine Vorauswahl von je zehn Nominierten haben Schweizer Spitzensportlerinnen und -sportler sowie die Sportmedien (Sportredaktionen, Sektionen des Verbands sportpress.ch) bereits getroffen. In einem ersten Wahlgang wählen die TV-Zuschauer aus den zehn Nominierten je fünf Sportlerinnen und Sportler für den Final. Im zweiten Wahlgang werden die Schweizer Sportlerin und der Schweizer Sportler des Jahres 2015 ermittelt. Die Ergebnisse der Vorwahlen (Medien und Spitzensportler) und des Televotings zählen je zu einem Drittel. Der Nettoerlös des Televotings kommt der Stiftung Schweizer Sporthilfe zugute. Mitmachen lohnt sich: Unter allen Teilnehmenden wird eine Reise nach Rio an die Olympischen Sommerspiele verlost.

Zur Auswahl stehen Sportlerinnen und Sportler, die in der Wahlperiode zwischen dem 1. November 2014 und dem 31. Oktober 2015 an internationalen Wettkämpfen oder auf nationaler Ebene herausragende Leistungen erbracht haben. Dies sind die zehn Nominierten in den beiden Hauptkategorien Sportler und Sportlerin des Jahres:

Sportler des Jahres

Fabian Bösch, Freeski – Ein Jahr nach der erstmaligen Olympiateilnahme krönte Fabian Bösch seine noch junge Karriere mit dem Gewinn der WM-Goldmedaille in Kreischberg (Ö) – dies im Alter von erst 17 Jahren und als erster Europäer in der noch jungen Disziplin. Mit dem WM-Titel schrieb der gebürtige Aargauer auch ein Stück Schweizer Sportgeschichte: Nie zuvor an den 14 Freestyle-Weltmeisterschaften konnte ein männlicher Vertreter von Swiss-Ski eine Goldmedaille erkämpfen. Bösch hatte im Februar 2013 mit einem 3. Rang im Weltcup debütiert.

Dario Cologna, Langlauf – Wie viele andere Langläufer hat auch Dario Cologna bisweilen mit Krankheiten und Verletzungen zu kämpfen. Dennoch ist der 29-jährige Münstertaler die Konstanz in Person. Ein weiteres Zeugnis seiner Sonderklasse legte der dreifache Olympiasieger in der letzten Saison ab. Trotz eines schwachen Starts in den Winter gewann er zwei Weltcuprennen und zum zweiten Mal die Gesamtwertung im Distanzweltcup. Im Gesamtweltcup musste er sich nur knapp dem Norweger Martin Johnsrud Sundby beugen. Und an der WM holte er Silber im Skiathlon.

Roger Federer, TennisRoger Federer fehlt auch 2015 der ganz grosse Triumph in Form eines Grand-Slam-Turniersiegs. Trotzdem lieferte der 34-jährige Basler einmal mehr eine konstant starke Saison auf allerhöchstem Niveau ab. Der vierfache Weltsportler des Jahres gewann sechs Turniere, unter ihnen das Masters-1000-Turnier in Cincinnati, und stand in zwei Grand-Slam-Finalen, in denen er sich jeweils der Weltnummer 1 Novak Djokovic geschlagen geben musste. In der Weltrangliste etablierte sich der Superstar, der mittlerweile 88 Turniersiege vorweisen kann, in den Top 3.

Daniel Hubmann, Orientierungslauf – Seit Jahren ist Daniel Hubmann das männliche Pendant zur mittlerweile zurückgetretenen Simone Niggli-Luder. Der 32-jährige Thurgauer aus Eschlikon steht als bester Schweizer Orientierungsläufer an der Weltspitze. Die Saison 2015 krönte er an den Weltmeisterschaften im schottischen Inverness mit den Goldmedaillen über die Mitteldistanz und in der Staffel. In der Königsdisziplin, der Langdistanz, gewann er Silber. Hubmann hat inzwischen beeindruckende 25 Weltcupsiege vorzuweisen und konnte auch die Gesamtweltcup-Wertung für sich entscheiden.

Patrick Küng, Ski alpin – Nachdem er 2013/2014 seine ersten zwei Siege im Weltcup gefeiert hatte, setzte Patrick Küng im vergangenen Winter noch einen drauf. In Vail/Beaver Creek (USA) triumphierte er in der WM-Abfahrt und realisierte damit den grössten Erfolg seiner Karriere. Der WM-Titel kam unerwartet, denn davor hatte der 31-jährige Glarner im Weltcup "nur" einen 4. Rang (in der Lauberhorn-Abfahrt) als Saison-Bestergebnis vorzuweisen. Diesen Sommer erlitt Küng eine Knieverletzung, die ihn in der Vorbereitung auf die neue Saison erheblich beeinträchtigte.

Stefan Küng, Rad Bahn/Strasse – Stefan Küng ist auf dem Weg, ein ganz grosser Radrennfahrer zu werden. Der erst 22-jährige Thurgauer gewann auf der Bahn den WM- und den EM-Titel in der Einzelverfolgung. Zudem führte er den Schweizer Bahn-Vierer zur EM-Silbermedaille. Auch auf der Strasse feierte er seine ersten Erfolge, unter anderem mit einem eindrücklichen Solosieg in der 4. Etappe der Tour de Romandie. Küng liess sich auch durch einen schweren Sturz beim Giro d’Italia und eine mehrwöchige Pause nicht von seinem Weg nach oben abbringen.

Stephan Lichtsteiner, Fussball – Man spricht von Shaqiri, Xhaka oder Rodriguez. Dabei könnte man fast übersehen, dass ein anderer Schweizer Spieler in der europäischen Hierarchie zuoberst steht: Stephan Lichtsteiner. Der 31-jährige Luzerner ist eine unbestrittene Teamstütze bei Juventus Turin. Mit der "Alten Dame" erreichte der offensiv wirksame Verteidiger letzte Saison den Final der Champions League. Nur Barcelona verhinderte den totalen Triumph. Den Scudetto als italienischer Meister gewann Juve quasi nebenbei. Zudem sicherten sich Lichtsteiner und sein Team auch den nationalen Cup.

Andy Schmid, Handball – Seit Marc Baumgartner hat sich kein Schweizer Handballer in der deutschen Bundesliga, der weltbesten Liga, einen derart guten Namen gemacht wie Andy Schmid. Der 32-jährige Horgener ist als Spielmacher und regelmässiger Skorer die zentrale Figur beim Spitzenteam Rhein-Neckar Löwen. Zum zweiten Mal in Folge wurde er als wertvollster Spieler (MVP) der gesamten Liga ausgezeichnet. In die neue Saison sind die Löwen mit der beeindruckenden Serie von 13 Siegen gestartet. Mit Schmid könnten sie nun den sieggewohnten THW Kiel düpieren und erstmals deutscher Meister werden.

Nino Schurter, Mountainbike – Nino Schurter gelang eine perfekte Saison mit dem Gewinn seines vierten WM-Titels (nach 2009, 2012 und 2013) als Höhepunkt. In Andorra hatte Schurters Dauerrivale Julien Absalon (Fr) im Gegensatz zum Vorjahr ebenso das Nachsehen wie im Weltcup. Schurter gewann die Gesamtweltcup-Wertung ebenfalls zum vierten Mal – überlegen mit drei Siegen und drei zweiten Rängen in sechs Rennen. Im Juni hatte der 29-jährige Bündner, der in diesem Herbst erstmals Vater wurde, zudem an den Europa-Spielen in Baku triumphiert.

Stan Wawrinka, Tennis – Im Vergleich zu 2014 (unter anderem Sieg am Australian Open) konnte sich Stan Wawrinka noch einmal steigern. Der 30-jährige Waadtländer gewann auch dieses Jahr ein Grand-Slam-Turnier, und zwar das French Open dank eines Finalsiegs gegen Novak Djokovic. An den anderen drei Grand Slams erreichte er jeweils mindestens die Viertelfinals. Drei weitere Turniersiege auf der ATP-Tour machten die Saison 2015 zur erfolgreichsten in Wawrinkas Karriere. Der Romand bewies zudem Nervenstärke: Seit über zwei Jahren verlor Wawrinka keinen Final mehr. In der Weltrangliste hielt er seinen Platz in den Top 5.

Nominierte Sportlerinnen


Timea Bacsinszky, Tennis – Obwohl sie die Saison Ende Oktober wegen eines Innenband-Anrisses im linken Knie vorzeitig beenden musste, darf Timea Bacsinszky mit ihrem Jahr mehr als zufrieden sein. An den French Open in Paris stiess die 26-jährige Lausannerin bis in den Halbfinal und in Wimbledon bis in den Viertelfinal vor. Sie gewann die Turniere von Acapulco und Monterrey (beide Mexiko) und erreichte im Herbst erstmals in ihrer Karriere die Top 10 der Weltrangliste – als erst vierte Schweizerin nach Martina Hingis, Patty Schnyder und Manuela Maleeva.

Belinda Bencic, Tennis – Belinda Bencic gilt seit Jahren als grosses Schweizer Tennistalent. Nach zahlreichen Erfolgen bei den Juniorinnen gewann Bencic diese Saison – notabene im Alter von erst 18 Jahren – ihre ersten Turniere auf der WTA-Tour. Im Juni triumphierte sie beim Premier-Turnier von Eastbourne, zwei Monate später auch in Toronto. Die Erfolge hievten die slowakisch-schweizerische Doppelbürgerin bis auf Platz 12 der Weltrangliste. Dazu gewann die WTA-Newcomerin des Jahres 2014 in Prag und Washington auch im Doppel.

Selina Büchel, Leichtathletik – Selina Büchel lief in diesem Jahr über 800 m in die absolute Weltspitze. Im März stürmte sie an den Hallen-EM in Prag mit einer beherzten Leistung zur Goldmedaille. Die letzte Schweizer Medaille an Hallen-Titelkämpfen hatte 13 Jahre davor André Bucher ebenfalls über 800 m gewonnen. Ihre Form konnte Büchel in der Freiluftsaison halten. Sie gewann Rennen um Rennen und stellte am Diamond-League-Meeting in Paris mit 1:57,95 einen Schweizer Rekord auf. Dabei knackte sie erstmals die 2-Minuten-Marke. In der Jahres-Weltbestenliste von 2015 belegt sie den 8. Rang.

Lara Gut, Ski alpin – Lara Gut hat auch in der Saison 2014/2015 bewiesen, dass sie zu den besten Skirennfahrerinnen der Welt zählt. An der WM in Beaver Creek gewann die 24-jährige Tessinerin im wichtigsten Abfahrtsrennen des Winters die Bronzemedaille. Im Weltcup realisierte Gut mit Platz 5 im Super-G die beste Schweizer Platzierung in einer der Disziplinenwertungen. Mit den Erfolgen in St. Moritz (Abfahrt) und Lake Louise (Super-G) konnte sie die Hälfte der Schweizer Siege im letzten Weltcupwinter für sich verbuchen.

Martina Hingis, Tennis – Zwei Jahre nach ihrem zweiten Comeback auf der WTA-Tour feierte Martina Hingis im Doppel und Mixed Erfolge wie zu ihren besten Zeiten. Mit ihren indischen Partnern Sania Mirza (Doppel) und Leander Paes (Mixed) gewann sie in diesem Sommer jeweils das «Double» an den Grand Slams in Wimbledon und New York. Mit Mirza bildete die ehemalige Weltnummer 1 im Einzel das weltbeste Frauendoppel, was sie mit insgesamt neun Turniersiegen und dem Triumph am Masters in Singapur eindrücklich demonstrierten. Ab August reihten Hingis/Mirza 22 Siege aneinander.

Mujinga Kambundji, Leichtathletik – Die schnellste Schweizerin aller Zeiten ist Mujinga Kambundji bereits seit der Heim-EM 2014 in Zürich. In diesem Jahr gelang ihr leistungsmässig noch einmal ein Sprung nach vorne. An der WM in Peking verbesserte die 23-jährige Bernerin in den Halbfinals über 100 m ihren eigenen Schweizer Rekord gleich um zehn Hundertstel auf 11,07 Sekunden. Damit war sie an der WM die zweitschnellste Europäerin. Über 200 m senkte die Sprinterin die nationale Bestmarke in den WM-Halbfinals gar um 16 Hundertstel auf 22,64 Sekunden.

Jolanda Neff, Mountainbike – Jolanda Neff war 2015 in der Disziplin Cross Country das Mass aller Dinge. Sie dominierte den Weltcup mit drei Siegen und entschied die Gesamtwertung zum zweiten Mal in Folge für sich. Die 22-jährige Ostschweizerin gewann Gold an der EM in Italien und an den Europa-Spielen in Baku. Einzig an der WM in Andorra musste sie eine Niederlage einstecken. Gesundheitlich angeschlagen, reichte es ihr nur zu Platz 9. Dass sie nicht nur auf dem Mountainbike zu den Besten der Welt gehört, demonstrierte Neff mit dem 9. Rang an der Strassen-WM in den USA.

Daniela Ryf, Triathlon – Daniela Ryf war in dieser Saison die mit Abstand beste Langdistanz-Triathletin. Am Saisonhöhepunkt, der Ironman-WM auf Hawaii, deklassierte die 28-Jährige ihre Konkurrenz um 13 und mehr Minuten. Ihrer Favoritenrolle wurde sie damit mehr als gerecht. Nach ihrem 2. Rang im Vorjahr krönte sie mit dem Titel ihre bisherige Karriere. Ryf blieb in dieser Saison unbesiegt und gewann neben der WM unter anderem auch die Ironman-EM. Zudem wurde sie zum zweiten Mal in Folge Weltmeisterin über die halbe Ironman-Distanz.

Nicola Spirig, Triathlon – Nach ihrem Sieg an den Olympischen Spielen in London hatte Nicola Spirig eine "Babypause" eingelegt. Bei ihrer Rückkehr erreichte die 33-jährige Zürcherin problemlos wieder Topniveau. An der Heim-EM in Genf gewann sie über die olympische Distanz souverän die Goldmedaille, wie im Vorjahr in Kitzbühel und zum insgesamt fünften Mal. Einen Monat davor hatte Spirig, die im Vorjahr einen Abstecher in die Leichtathletik (EM-Teilnahme im Marathon) gewagt hatte, mit ihrem Triumph an den Europa-Spielen in Baku bereits das Olympiaticket für Rio gelöst.

Giulia Steingruber, Kunstturnen – Giulia Steingruber erreichte in dieser Saison neue Sphären. An der EM in Montpellier gewann die 21-Jährige als erste Schweizerin Gold im Mehrkampf. Dazu kamen eine silberne (Sprung) und eine bronzene Auszeichnung (Boden) sowie an den Europa-Spielen wenige Wochen danach vier weitere Medaillen (davon zwei goldene). So erfolgreich die Saison begann, so frustrierend endete sie. An der WM in Glasgow belegte sie im Mehrkampf den guten 5. Rang, ehe sie im Sprung-Final stürzte und für die folgenden Wettkämpfe wegen einer Knieverletzung Forfait erklären musste.

Die Nominierten werden sich am Sonntag, 13. Dezember 2015, anlässlich der Verleihung der Credit Suisse Sports Awards ab 20.05 Uhr auf den drei Fernsehsendern SRF 1, RTS Deux und RSI LA 2 dem Schweizer TV-Publikum präsentieren. Während der Livesendung werden die Sportlerin und der Sportler des Jahres gewählt sowie die Preisträger in den Kategorien Team, Behindertensportler und Trainer geehrt.