Campfire-Erlebnis am OpenAir St. Gallen

(Bildquelle: infoticker)

Das Musig uf de Gass am 3. Juni 2017 zeigt einmal mehr die Vielfältigkeit des regionalen Musikschaffens. Zwanzig Künstlerinnen und Künstler werden an einem Abend sechs St. Galler Bühnen bespielen. Gestartet wird auf der Marktgassbühne, danach kann den Acts in den Clubs Øya, Flon, Palace,...

Seit jeher ist das OpenAir St. Gallen dafür bekannt, dass auf dem Gelände über offenem Feuer gegrillt werden darf. Seit 2015 gibt es an den Verkaufsständen auf dem ganzen Festivalgelände nur noch einheimisches Fleisch. Die Veranstalter freuen sich daher, die Partnerschaft mit Proviande / "Schweizer Fleisch", der Branchenorga­ni­sa­tion der Schweizer Fleisch­wirtschaft, zu verkünden.

Gemeinsam präsentieren sie zum ersten Mal auf dem Festivalgelände ein exklusives Campfire-Erlebnis. Über offenem Feuer können Würste, die bequem vor Ort bezogen oder auch mitgebracht werden, gegrillt werden. Dafür stehen geschnitzte Stecken zur Verfügung. Und das alles überdacht und mit Musik: Auf der kleinen, lauschigen Bühne untermalen Singer-Songwriter mit akustischen Klängen die Campfire-Atmosphäre musikalisch.

Ostschweizer Musikschaffen entdecken

Beim Musig uf de Gass (kurz: MUG) stehen der Gedanke und die Mission im Mittelpunkt, regionale und lokale Bands zu fördern und ihnen eine Plattform zu bieten. Dank der langjährigen Partnerschaft mit dem Migros-Kulturprozent und einem attraktiven Konzept konnte sich das MUG stetig weiterentwickeln.

Auf der Bühne in der Marktgasse startet das kostenlose Abendprogramm am 3. Juni mit dem vielversprechenden Singer-Songwriter Emanuel Reiter. Was vor Jahren mit 3-Akkorde-Songs begann, kann sich sehen und hören lassen. Nachdem bereits einiger seiner Songs im Radio und TV zu hören waren, ist er nun mit einem neuen Album unterwegs. Die Indie-Rockband Afternoon Daydreams folgt mit sattem Sound und der einzigartigen Stimme von Sängerin Sarah Pareth.

Im Laufe des letzten Jahres haben Afternoon Daydreams nicht nur viele Live-Shows in der Region gespielt, sondern auch intensiv an neuen Songs gearbeitet. Jane and The Sailors werden mit drei harmonischen Stimmen, eingängigen Melodien und authentischen Texten, die über den Alltag, die Hoffnung und das Abenteuer berichten, Stimmung machen.

OMGH (Old Mans Gypsy Hat) bringen danach spritzigen Indie-Grunge auf die Marktgassbühne. Die junge vierköpfige Band produziert mitreissende Rhythmen, die mit fetten Synthesizern und sägenden Gitarren verschmelzen. Den Abschluss machen die Improvisationskünstler Pätschwerk. Mit wechselnder Besetzung, entstanden aus zwei Ostschweizer Bands, spielt das Pätschwerk einen bunten und tanzbaren Stilmix aus Swing, Folk, Klezmer, Pop und Rap. Eins ist klar: Diese musikalische Wundertüte sollte man sich nicht entgehen lassen!

Clubs gefüllt mit regionaler Musik

Um 20.45 Uhr startet das Programm in den Clubs. Im Flon beginnt der Abend energiereich, denn wenn All To Get Her live loslegen, steht niemand still. Die Power und die Freude, mit der das Quartett losbrettert, reissen einfach mit! Danach folgt Pop Rock von The Three Sum. Wie der Bandname suggeriert, geht es den Jungs in ihren Songs um das Eine: Die Zeit Deines Lebens!

Ein paar Strassen weiter eröffnet die junge Band Soybomb den Abend im Kugl. Das Dreiergespann scheut sich nicht vor den grossen Tönen der Pop-Welt, die eine Gitarre, ein Schlagzeug und ein Synthesizer erzeugen können. Mal mit psychedelischen Verzerrungen, mal mit eingängigen Beach Pop-Refrains und dann wieder spannungsentladende Soli, die sie gekonnt aus längst verpönten Rocksümpfen herauszerren.

Um 23 Uhr folgt die Band Rona, welche einen ungewohnt emotionalen, stimmkräftigen und atmosphärisch dichten Sound präsentiert. Dazu kommen Mundarttexte mit Biss und eine faszinierende Bühnenpräsenz, die uns in eine derbe Welt sinnlicher Entzückung entführt, aus der man schwer wieder herausfindet.

Die St. Galler Powerfrauen von Velvet Two Stripes machen den rockigen Abschluss im Kugl und beweisen ihre musikalischen Qualitäten erneut live. Die Frauenband hat bereits Shows bei führenden Showcase-Festivals wie The Great Escape, Transmusicales und dem Reeperbahn Festival gespielt und den Support für The Kooks und Brody Dalle übernommen.

Im Palace wird die sanfte Stimme von ELYN den Abend einweihen. In ihren Liedern verwandelt sie schwere und leichtere Lebensmomente in unvergesslichen Gesang. So ist sie auch auf den aktuellen Alben von Greis und Manillio zu hören. Danach ist es Zeit für ein Debut, denn die frisch geborene Indieband Kolours wird ihren ersten Auftritt auf der Palacebühne geben!

Um 23 Uhr folgt der Gig von bordeaux lip. Seit dem plötzlichen Ende seines früheren Projekts Loreley & Me hat sich Frontmann Neil Nein in einem kahlen Keller verschanzt und dort mit Feedbacks, Glitches und anderen Gemeinheiten experimentiert. Nun lässt er mit bordeaux lip Dampf ab und gibt auf dem kommenden Album ‘Colourgraded’ blumige Antworten auf all die bitteren Fragen, die uns momentan beschäftigen. Danach kann zum OpenAir St. Gallen Sound ausgelassen getanzt werden, denn ein DJ-Set lässt all jene Lieder erklingen, die uns schon bald im Sittertobel live erwarten.

Rock in der Grabenhalle

Gleich über die Strasse, in der Grabenhalle, werden drei laute Rock-Bands auftreten. Die Jungs von The Harbs werden das Publikum gleich zu Beginn des Abends in Bewegung bringen. Hier küsst klassischer Psychedelic Rock noisiges Gitarrengekreische und Post Punk paart sich schamlos mit Garage. Danach folgt ein Gemisch aus Psychedelic Rock, Blues und Grunge der Band Gazillas. Ihr Sound nimmt die Zuhörer mit auf eine Reise und zelebriert live eine melodiös rhythmische Klangwelt, die aus geschmeidig direktem und teils lautverzerrten Instrumenten geschmückt ist.

Den Abschluss in der Grabenhalle macht das Trash Rock-Trio Mama Jefferson rund um Frontfrau und Bassistin Vanja Vukelic. Unkonventionelle, rockige Arrangements, gepaart mit einer unverblümten, trashigen Stimme, welche nicht um jeden Preis schön, aber um jeden Preis echt und ehrlich sein möchte. Ausgestattet mit einer gehörigen Portion Attitude und einer Prise Verrücktheit veröffentlichten diese drei Musketiere im Februar 2017 ihre erste EP ,Best Of‘ und sind zurzeit in aller Munde.

Musik über Frieden und Liebe

Nicht weit entfernt im Øya Klub, wird Niêm ネン den Auftakt geben. Die Musik der Band handelt von Frieden und Liebe. Danach wird der sphärische elektronische Discosound von Mittelscheitelträger Crimer direkt in die Hüften katapultiert! Die Dancemoves wird der stilsichere Musiker aus dem Rheintal gleich selbst vorgeben.

Den Abschluss macht Farbenklang, der bis 3 Uhr die Puppen tanzen lässt. Hinter dem Pseudonym steht der DJ und Produzent Marco Hasler. Der Musiker gründete das Projekt Farbenklang im Dezember 2013 und wagte den Versuch, nach 20 Jahren zum ersten Mal nicht als Produzent einer Band, sondern als Solokünstler durchzustarten.

Die Konzerte der Marktgassbühne sind gratis. Der Eintritt für die Clubs kostet 10 Franken. Die Übersicht über die Bands, Bühnen und Auftrittszeiten finden sich auf der Webseite des MUG.

Musig uf de Gass und Startrampe am Festival

Am OpenAir St. Gallen vom 29. Juni bis 2. Juli kommen die Nachtschwärmer zum dritten Mal in den Genuss der "Musig uf de Gass & Startrampe"-Bühne. Im Vorbereich der Sitterbühne werden am Donnerstagabend ausschliesslich regionale Bands auf einer temporären Bühne auftreten.

Diese Plattform ist eine Zusammenarbeit der Startrampe des Migros-Kulturprozents und dem Musig uf de Gass (MUG) vom OpenAir St. Gallen. Wie schon beim MUG wird der Fokus bei dieser zusätzlichen Bühne darauf gelegt, Ostschweizer Bands zu fördern. Dieses Jahr stehen die Bands Crimer, Crispy Dee BandXOst Gewinner Catalyst und soda. auf der "Musig uf de Gass & Startrampe"-Bühne.

Einstimmung auf das Festival

Wer sich bereits vor dem MUG aufs OpenAir St. Gallen einstimmen möchte, dem empfehlen die Veranstalter den Besuch in der Øya Bar am 31. Mai. Den Abend eröffnet die Band Pätschwerk mit einem einzigartigen Live Programm. Danach stellt Programmchef Christof Huber die Bands des diesjährigen OpenAir St. Gallen vor und spielt Songs aus dem Line-up.

Artikelfoto: Hans (CC0 Public Domain) - (Symbolbild)