BVD-Infektionsfolgen weniger schlimm als befürchtet

(Bildquelle: infoticker)

Die BVD-Infektionsfolgen auf den Urner Alpen sind weniger schlimm als befürchtet.

Bis heute wurden aufgrund der BVD-Infektionsgeschehen auf den Alpen Fiseten und Alplen 21 PI-Neugeborene gefunden, ausgemerzt und entschädigt. Jedes PI-Neugeborene löste weitere Abklärungen und Beprobungen zur möglichen Infektionskette aus. Trotz intensiver Suche konnte eine definitive Ursache für das Infektionsgeschehen in Uri bis heute nicht gefunden werden. Vermutlich kann die Infektionskette, die zu den initialen Aborten auf den zwei betroffenen Alpen geführt hatte, nicht mehr aufgedeckt werden.

Dank der guten Mitarbeit der betroffenen Tierhalter konnte das Hauptziel der Tierseuchenbekämpfung - eine Weiterverbreitung der Seuche zu verhindern - erreicht werden. Die Absonderung der verbringungsgesperrten, hochtragenden Rinder und Kühe zur Abkalbung konnte, auch mit Hilfe des Amts für Landwirtschaft, gut organisiert werden. Sämtliche Verbringungssperren können sehr wahrscheinlich vor der nächsten Sömmerung aufgehoben werden. Die Sömmerung 2018 wird dann hoffentlich ohne Einschränkungen möglich sein.

Noch zehn Abkalbungen

Im Moment stehen von den ehemals insgesamt 110 verbringungsgesperrten Rindern im Kanton Uri noch zehn Abkalbungen auf sechs verschiedenen Betrieben an. Bereits jetzt ist ersichtlich, dass mit rund 20 Prozent PI-Neugeborenen der Erwartungswert massiv tiefer zu liegen kommt als ursprünglich befürchtet. Trotzdem gilt es, wachsam zu bleiben und auf mögliche BVD-Infektionen zu achten.

So hat sich aufgrund eines ausserkantonalen PI-Falles ein weiterer BVD-Verdachtsfall auf dem Urnerboden ergeben. Die ersten Untersuchungen haben den Verdachtsfall nicht bestätigt. Mit zusätzlichen Tankmilch- und Rindergruppenuntersuchungen sollen auch direkte Nachbarbetriebe des betroffenen Alpbetriebs in die Abklärung miteinbezogen werden. Die Kontaktaufnahmen mit den betroffenen Nachbarbetrieben sind bereits erfolgt.

Die Entschädigung für BVD-Härtefälle aus dem Tierseuchenfonds durch die Volkswirtschaftsdirektion erfolgt, wenn alle verbringungsgesperrten Tiere abgekalbt haben. Dies ist voraussichtlich im Mai der Fall.

Artikelfoto: Rothart (CC0 Creative Commons) - (Symbolbild)