Bessere Rahmenbedingungen für die Milchproduktion

(Bildquelle: infoticker)

Der Vorstand der Schweizer Milchproduzenten SMP behandelte am 14.3.2017 ein erstes Mal das Agrarpaket 2017. Ein Schwerpunkt der SMP-Stellungnahme besteht darin, die freiwilligen Tierwohl- und Produktionssystemprogramme Regelmässiger Auslauf im Freien (RAUS) und Graslandbasierte Milch- und...

In der Stellungnahme zum Agrarpaket liegt ein weiterer Fokus darauf, den 50% Co-Finanzierungsgrad des Bundes bei der Absatzförderung zu halten. Auf dem Markt zeigen sich vielerorts weiterhin Lücken zwischen den Richtpreisen und den effektiv ausbezahlten Preisen. Hier braucht es Anpassungen.

Einstimmig hat der SMP-Vorstand beschlossen, durch eine Beteiligung an der Privatisierung der Agroscope Kulturenproduktion den breiten Zugang sämtlicher Schweizer Milch zu den wertvollen und einzigartigen Milchsäurebakterien im Interesse der Schweizer Milchwirtschaft zu sichern.

Mit Unverständnis hat der SMP-Vorstand davon Kenntnis genommen, dass die Verwaltung die Vorschläge, der selber eingesetzten und breit abgestützten Arbeitsgruppe, in der Vernehmlassung nun nicht berücksichtigen will.

Agrarpaket 2017 - Zugang zu Programmen erleichtern

Die Diskussion zeigte, dass es das Ziel ist, dem Wunsch der Gesellschaft nach umweltgerechter Produktion, Tierwohl, Natürlichkeit und Regionalität Rechnung zutragen. Die Forderungen bestehen seit dem Milchgipfel vom Mai 2016. Die Milchproduzenten verlangen nun Gehör.

Das Programm RAUS soll ein Bewegungsprogramm bleiben und nicht zu einer Fütterungsvorschrift umgebaut werden. Dazu braucht es eine 2-Stufigkeit: Ein Programm RAUS-Basis und eines RAUS-Weide. Wenn man möglichst vielen Schweizer Milchkühen den Weidegang ermöglichen will, muss der Beitrag pro Tier erhöht werden.

Wenn zusätzlich das Produktionssystem GMF so verbessert wird, dass betriebseigener Ganzpflanzenmais und Futterrüben in den Raufutteranteil eingerechnet werden können, dann könnte das Agrarpaket 2017 einen Beitrag zu einer Verbesserung der Situation der Milchproduzenten leisten.

Kommunikationsprojekte fördern

In der Absatzförderung will der Bund vermehrt innovative Kommunikationskonzepte fördern. Das ist eine prüfenswerte Stossrichtung, um einheimische Milch und Milchprodukte weiterhin beliebt und in den Regalen zu halten.

Wichtig ist allerdings auch Planungssicherheit. Deshalb dürfen die eigenen Bestrebungen der Branche nicht beschnitten werden, indem ein höherer Eigenfinanzierungsgrad verlangt wird. Die Organisation der Schweizer Milchproduzenten steht hinter einer professionellen Beurteilung der Gesuche, setzt sich aber dafür ein, den Co-Finanzierungsgrad des Bundes bei 50 Prozent zu belassen.

Milchmarkt - Lücken schliessen

Der SMP-Vorstand nimmt davon Kenntnis, dass Einschränkungen bei den Käsesorten kleiner werden, die Milcheinlieferungen in der Schweiz tiefer ausfallen und die EU-Produzentenpreise wieder klar über 30 Eurocents zu liegen kommen.

Unter dem Eindruck der aktuellen Marktlage bekräftigt der Vorstand seinen Standpunkt, dass jetzt alles Mögliche unternommen werden muss, um die ausbezahlten Preise an die Richtpreise zu führen.

Uneingeschränkter Kulturen-Zugang für alle Schweizer Milch

Für die SMP sind die Käsekulturen von Agroscope ein zentrales Element eines wertschöpfungsstarken Käsereimilchmarktes. Sie sind ein zentraler Bestandteil der Mehrwertstrategie Schweizer Milch.

Das Projekt des Bundes zur Privatisierung der Kulturen ist deshalb für die Schweizer Milchproduzenten strategisch zentral und beiden Milchproduzenten politisch höchst sensibel, wie das die SMP auch in einem Schreiben an den Agroscope-Rat festgehalten hat.

So wurde beschlossen, sich an den neuen Strukturen im Umfang einer statutarischen Sperrminorität zu beteiligen. Damit leistet SMP einen substanziellen Beitrag, die Einzigartigkeit der Schweizer Sortenkäse im internationalen Umfeld zu erhalten und gegen einen Knowhow-Abfluss ins Ausland abzusichern. Die SMP übernimmt dieses Engagement im Interesse aller Milch

Artikelfoto: Martin Abegglen (CC BY-SA 2.0)