Berner Verkehrsexperten nehmen die Führerprüfung neu mit dem Tablet ab

(Bildquelle: infoticker)

Als erster Kanton hat Bern die computerunterstützte Führerprüfung eingeführt. In Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Strassenverkehrsämter (asa) hat das Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt (SVSA) das neue Programm für die praktische Prüfung konzipiert und getestet. Eine weitere digitale...

Die bernischen Verkehrsexpertinnen und Verkehrsexperten sind die ersten in der Schweiz, welche die praktische Führerprüfung mit einem Tablet abnehmen. "Der Kanton Bern zeigt auch an diesem Beispiel, dass er schnell und innovativ handelt", sagte Regierungsrat Hans-Jürg Käser, Polizei- und Militärdirektor, bei der Präsentation der Neuerung vor den Medien. Damit kann der administrative Aufwand während und nach den rund 22'000 Führerprüfungen pro Jahr automatisiert und vereinfacht werden.

Die fachliche Konzeption erfolgte unter der Leitung der asa. Für die technische Umsetzung zeichnete das SVSA zusammen mit einer im Kanton Bern angesiedelten Informatikfirma verantwortlich. Bei den fast 4'000 durchgeführten Führerprüfungen, die seit März an den vier Zentren Bern, Thun, Orpund und Bützberg durchgeführt wurden, hat sich die Neuerung bewährt. Da diese Tablet-Lösung in beiden Sprachen aufgebaut wurde, kann sie künftig in deutsch- und französischsprechenden Kantonen eingeführt werden.

Keine Rückstände bei Fahrzeugprüfungen

Mit einer weiteren schweizweit erstmaligen Informatikanwendung bewirtschaftet das SVSA zudem seit rund einem Jahr die Prüffälligkeit der Fahrzeuge. "Diese Neuerung leistet einen gezielten Beitrag an die Verkehrssicherheit, indem zu lange Wartezeiten zwischen den periodischen Prüfungen abgebaut und allenfalls heikle Verzögerungen vermieden werden können", sagte Regierungsrat Hans-Jürg Käser. Dank diesem neuen Instrument kann das SVSA aus den fast 800'000 im Kanton Bern immatrikulierten Fahrzeugen diejenigen herausfiltern, die zur Nachprüfung fällig sind oder in einen Rückstand geraten sind.

In der zweiten Hälfte des letzten Jahres konnte es dadurch den Prüfrückstand bei den Fahrzeugen mit weissen Kontrollschildern praktisch auf null senken. Die noch bestehenden Rückstände betreffen landwirtschaftliche Fahrzeuge und Arbeitsmaschinen. Für Regierungsrat Hans-Jürg Käser ist diese Neuerung ein weiteres Beispiel dafür, dass "gezielte und äusserlich unspektakuläre Software-Optimierungen betrieblich grosse Vorteile bringen können."

600'000 Fahrzeuge computerunterstützt geprüft

Die computerunterstützte Führerprüfung hat einen älteren Bruder: 2015 hat das SVSA die computerunterstützte Fahrzeugprüfung eingeführt. In der Zwischenzeit sind rund 600'000 Fahrzeuge mit dieser neuen Methode geprüft worden.

Für Regierungsrat Hans-Jürg Käser sind die drei computerunterstützten Anwendungen allerdings erst ein Anfang: "Das SVSA wird auch in den nächsten Jahren die Potenziale der Digitalisierung aktiv nutzen." Es werde speziell Dienstleistungen ausbauen, welche die Kundinnen und Kunden direkt online und unabhängig von Bürozeiten selber nutzen können.

Artikelfoto: MatanVizel (CC0 Public Domain) - (Symbolbild)