Berg-, Schnee- und Wassersport fordern am meisten Todesopfer

Eine bfu-Auswertung zeigt: In der Schweiz verunfallten bei sportlichen Aktivitäten in den letzten 15 Jahren insgesamt 2'718 Menschen tödlich. Das sind durchschnittlich 181 Personen pro Jahr, darunter 59 Touristen aus dem Ausland. In den hauptbetroffenen Sportarten ist die bfu - Beratungsstelle für...

Beinahe drei Viertel der Schweizer Wohnbevölkerung sind gemäss einer Untersuchung des Observatoriums für Sport und Bewegung zumindest ab und zu sportlich aktiv. Der positive Einfluss von regelmässiger Bewegung auf die Gesundheit ist heute auch allgemein anerkannt. Die Schattenseite: Jahr für Jahr verletzen sich mehr als 400'000 Sportler. Durchschnittlich 181 Personen kamen in unserem Land in den letzten 15 Jahren beim Sporttreiben gar ums Leben.

Der Bergsport fordert mit durchschnittlich 83 Getöteten pro Jahr weitaus die meisten Opfer, insbesondere beim Bergwandern und -steigen. Bei schönem Wetter und warmen Temperaturen - wie in diesem Sommer - sind besonders viele Wanderer unterwegs, was sich in höheren Unfallzahlen niederschlägt. Wichtig für ein sicheres Bergwandern sind: eine sorgfältige Planung; die richtige Einschätzung (ist diese Wanderung für mich geeignet?); die geeignete Ausrüstung; die stetige Kontrolle, ob man noch gut unterwegs ist. Diese Präventionstipps bilden die Basis der Präventionskampagne "Bergwandern - aber sicher", welche die bfu seit zwei Jahren zusammen mit Partnern durchführt.

Beim Schneesport sind rund 39 Getötete pro Jahr zu verzeichnen, die meisten davon bei Skitouren und beim Freeriden. Die bfu empfiehlt Schneesportlern, die das gesicherte Gelände verlassen wollen, sich einer lawinenkundigen Leitung anzuschliessen und die Notfallausrüstung mitzunehmen. Weitere Massnahmen zum Skifahren, Snowboarden, Schlitteln und Schneeschuhlaufen werden zusammen mit Partnern laufend erarbeitet und realisiert.

Pro Jahr rund 26 Tote durch Ertrinken

Pro Jahr ertrinken in der Schweiz durchschnittlich 26 Personen beim Wassersport. Die meisten Opfer gehen ohne erkennbaren Grund plötzlich unter und ertrinken; zweithäufigster Unfallhergang ist ein unerwarteter Sturz ins Wasser. Die bfu und ihre Partner propagieren den Wasser-Sicherheits-Check (WSC), mit dem Kinder lernen, sich selbst zu retten. Wenn man sich mit Kindern beim Wasser - ob in einem offenen Gewässer oder in einer Badeanlage - aufhält, gilt zudem die ebenso einfache wie effektive Maxime: "Kinder immer im Auge behalten. Kleine in Griffnähe, also in einer Entfernung von einem bis maximal drei Schritten." Eine weitere zentrale Präventionsmassnahme betrifft das Bootfahren: Man sollte nie darauf verzichten, eine Rettungsweste zu tragen.

Ganz allgemein gilt: Die Zahl der Getöteten sagt nichts über das Sterberisiko in einer Sportart aus. Dafür müssten die Anzahl aktiver Sportler sowie die Ausübungszeiten in jeder Sportart berücksichtigt werden. Diese sind aber meist zu wenig differenziert bekannt, um das effektive Risiko bestimmen zu können.