Basler Elefanten haben neue Mitbewohner

(Bildquelle: infoticker)

Es ist nicht zu überhören: Auf der im März im Zoo Basel eröffneten Elefantenanlage "Tembea" ist eine neue Tierart eingezogen. Die quirligen Perlhühner werden zwischendurch recht laut, den Elefanten scheint dies aber herzlich egal zu sein. Ihre Reaktion auf die Neuen war vor allem: gar keine.

Die fünf männlichen und vier weiblichen Vögel sind bereits Mitte April in den Zoo Basel gekommen und haben zuerst zwei Wochen in der Tierarztstation in Quarantäne verbracht. Anschliessend zogen sie in ihren Stall auf der Elefantenanlage um, wo sie sich vier Wochen an ihr neues Zuhause gewöhnen konnten. Danach nahmen sie die Anlage in Beschlag und mittlerweile haben sie sich sehr gut eingelebt. Zwar jagte eine Elefantenkuh den Hühnern schon mal zum Spass hinterher, meist beachten die Elefanten die sich frei auf der Anlage bewegenden Hühner aber nicht gross.

Die Perlhuhngruppe stammt von einem Züchter aus der Schweiz. Auf der Elefantenanlage haben sie einen eigenen Stall und die Aussenanlagen der Elefanten stehen ihnen unbeschränkt zur Verfügung. Die Nacht verbringen sie jeweils drinnen. Automatische Schieber schliessen in der Dämmerung und öffnen sich morgens wieder, eine Routine, an die sich die Hühner bestens gewöhnt haben.

Gern gemeinsam unterwegs

Anders als bei Haushühnern sehen männliche und weibliche Perlhühner identisch aus. Sie bilden Paare und leben in der Natur in Herden von einigen wenigen bis über 100 Tieren zusammen. Diese Gemeinschaften sind sehr standorttreu und halten sich bei gutem Futterangebot in kleinen Territorien auf. Die Heimat der Perlhühner ist das südliche Afrika. Sie besiedeln unterschiedlichste Lebensräume. Ausser im Dschungel oder in der Wüste fühlen sie sich fast überall wohl.

Sie fressen vor allem Samen, Wurzeln, Blätter und Blüten, aber auch Insekten. Zur Futtersuche ziehen sie gemeinsam umher und untersuchen auch Elefantendung nach Maden und Samen. Im Zoo Basel fressen sie neben Salat und wenig Gemüse vor allem normales Hühnerfutter. Ausserdem suchen sie die gesamte Anlage ständig nach Futter ab.

Schnelle Beine, schlappe Flügel

Perlhühner können zwar fliegen, dies aber nur schlecht, und grosse Strecken liegen schon gar nicht drin. Sie schlafen gerne erhöht auf Steinen, Ästen oder im Gebüsch und sind so gut vor Räubern geschützt. Jagt ihnen ein Feind hinter her, rennen Perlhühner schnell davon, erst im letzten Moment flattern sie in die Lüfte.

Perlhühner brüten am Boden - geschützt unter Gebüsch oder Felsen. Die Paare ziehen sich für die Brut von der Gruppe zurück und kümmern sich gemeinsam um ihren Nachwuchs. Die Weibchen übernehmen beim Brüten den grössten Teil der Arbeit, die Männchen sind dann für das Beschützen der geschlüpften Küken zuständig. Die Küken können schon nach 14 Tagen fliegen und nach ein bis zwei Monaten geht die Familie zurück zur Gruppe.

Artikelfotos: Zoo Basel