August sehr warm und trocken

(Bildquelle: infoticker)

Die Augusttemperatur 2016 lag im landesweiten Mittel 1,0 Grad über der Norm 1981-2010. Die Sonnenscheindauer stieg dank des sehr sonnigen Monatsendes verbreitet auf 110 bis 130 Prozent der Norm. Die Niederschlagsmengen blieben in vielen Gebieten deutlich unterdurchschnittlich. In der Westschweiz,...

Vom 1. bis zum 12. August lag die Tagesmitteltemperatur überwiegend unter der Norm 1981-2010. Eine Kaltfront aus Nordwesten mit eingelagerten Gewittern brachte vom 4. und 5. verbreitet kräftige Regenfälle. Mit der Zufuhr von kühler Nordseeluft sank die Tagesmitteltemperatur am 5. und 6. verbreitet 2 bis 4 Grad, in Berglagen 5 bis 6 Grad unter die Norm. Auf der Alpensüdseite blies am 5. ein kräftiger Nordwind mit 60 bis knapp 100 km/h im Flachland und 130 bis 140 km/h in höheren Lagen.

Weniger kräftig waren die Niederschläge beim Kaltfrondurchzug vom 9. August, kräftiger hingegen die anschliessende Abkühlung. In der zugeflossenen Polarluft aus der Region Grönland bewegte sich die Tagesmitteltemperatur im Flachland 3 bis 5 Grad, in Berglagen 5 bis 8 Grad unter der Norm 1981-2010. Die Schneefallgrenze sank regional bis auf 2000 m hinunter. Der Nordwind auf der Alpensüdseite erreichte Spitzen zwischen 50 und 70 km/h.

Eine Warmfront aus Westen streifte am 12. die Ostschweiz und brachte hier etwas Regen, während sich in der übrigen Schweiz bereits die kommende Hochdrucklage abzeichnete.

Sonnige und heisse Monatmitte

Vom 13. bis am 16. August war das Wetter über Mitteleuropa hochdruckbestimmt. In der Schweiz erreichte die Tageshöchsttemperatur meist 28 bis 31 Grad, im zentralen Wallis 32 Grad. Die Sonnenscheindauer bewegte sich zwischen 70 und 100 Prozent. Die Gewittertätigkeit war zunächst gering. Ein heftiges lokales Gewitter brachte in Chur am Abend des 14. innerhalb einer Stunde den Rekordwert von 39.7 mm Niederschlag. Die zweit höchste Stundenmenge vom Juli 2010 liegt mit 29 mm deutlich tiefer. Stundenwerte werden in Chur seit 1981 gemessen.

Bild: Freitagnachmmittag (26.08.2016) in Hägendorf, Solothurn.

Gewitterluft

Ab dem 15. gelangte die Schweiz zunehmend in den Einflussbereich von Gewitterluft. Am 17. und am 18. August gab es ganztags verbreitet Gewitter. Am wenigsten davon betroffen war die Alpensüdseite. Eine warm-feuchte Südwestströmung brachte am 20. der ganzen Schweiz eine rege Schauer- und Gewittertätigkeit.

Am Messstandort Coldrerio im Südtessin fielen am Vormittag innerhalb einer Stunde 65,9 mm Regen. Es war der zweithöchste im Südtessin gemessene Stundenwert seit Messbeginn 1981. Stabio registrierte am 20. August 1981 66,7 mm. Die höchste in der Schweiz aufgezeichnete Regensumme in einer Stunde fiel in Locarno-Monti am 28. August 1997 mit 99,1 mm.

Sonniges und heisses Monatsende

Ab dem 22. August schob sich aus Westen ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa, welches bis am 28. wetterbestimmend blieb. Bis am 26. lag die Sonnenscheindauer bei stahlblauem Himmel verbreitet bei 100 Prozent. Für das Flachland beidseits der Alpen heisst das 11 bis 13 Stunden Sonne pro Tag.

Auf der Alpennordseite stieg die Tagesmaximum-Temperatur ab dem 25. August verbreitet auf 30 Grad und mehr. Für die Periode 25. bis 31. August gab es Rekordwerte. In Genf erreichte die Temperatur am 27. August 33.5 Grad, in Basel 33.8 Grad. In Genf ist es der deutlich höchste Wert für Ende August seit Messbeginn 1864. Basel zeigte am 28. August 1992 mit 33.7 Grad ein ähnlich hohes Tagesmaximum. Auf der Alpensüdseite lagen die Höchstwerte zwischen 28 und 30 Grad.

Extrem mild war es in hohen Berglagen. Auf dem Jungfraujoch in 3'580 m Höhe wurde am 24. August mit 8,2 Grad die zweithöchste Tagesmitteltemperatur seit Messbeginn im Jahr 1933 registriert. Der Rekordwert von 8,8 Grad datiert vom 18. August 2012.

Erste Boten des Frühherbstes in der Vegetation

Reife Vogelbeeren und Beeren des Schwarzen Holunders wurden im August an mehreren Orten der Schweiz beobachtet. Diese Beobachtungen entsprechen einer normalen Vegetationsentwicklung verglichen mit der Periode 1981-2010.

Der Zeitpunkt der Fruchtreife der Vogelbeeren ist recht schwierig zu beobachten, weshalb diese Termine stärker streuen und neben einer Mehrheit von normalen auch sehr späte bis frühe Termine auftraten.

Beim Holunder weichen die Beobachtungen meist nur wenige Tage vom Mittel ab. Die Fruchtreife des Schwarze Holunders wird erst seit 1996 beobachtet, weshalb die Mittelwertperiode nicht der Standardperiode entspricht.

Erst an wenigen Standorten wurden blühende Herbstzeitlosen entdeckt, etwas früher als normal.