Völlig anders als bislang angenommen, erlauben sich auch Frauen in Dating-Apps wie Tinder genauso oft Scherze auf Kosten anderer User. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Federation University Australia.
Frauen unterschätzt
Für die Erhebung der Daten liessen die Forscher 357 australische Tinder-User einen Online-Fragebogen rund um die Nutzung der Dating-App ausfüllen. Dabei wollten die Wissenschaftler auch wissen, ob es Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. So wurde beispielsweise danach gefragt, ob die Nutzer schon einmal einen anderen zu ihrem eigenen Vergnügen reingelegt hatten.
Es stellte sich heraus, dass sowohl Frauen als auch Männer gleichermassen häufig schon einmal andere Nutzer "getrollt" hatten. Das Ergebnis ist überraschend, da andere Studien bislang ergeben hatten, dass zum grössten Teil Männer ihre Scherze im Internet treiben. Denn sowohl in Foren, auf Spieleplattformen und auch via Facebook, erlauben sich in der Überzahl männliche User vermeintlich witzige Attacken.
Kontext ist wichtig
Für Frauen spielt der Kontext eine Rolle. Tinder bietet sich laut den Experten für das Amüsieren auf Kosten anderer an, denn die Anmeldung ist einfach und eine Mitgliedschaft gratis. Zudem ist das Profil schlicht gehalten und keine Kommentar-Funktion verfügbar. Völlig anders sieht es auf bezahlten Plattformen wie etwa eHarmony aus. Dort ist die Anzahl der "Trolle" laut den Forschern durch ein beitragspflichtiges System wesentlich geringer.
Video: Leute auf Tinder veräppeln.
Artikelfoto: Wayan Vota (BY-NC-SA-2.0)