Appenzeller Spezialitäten sollen geschützt werden

Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) veröffentlicht heute die Gesuche um Registrierung der geschützten geografischen Angabe (GGA/IGP) für Appenzeller Mostbröckli, Appenzeller Pantli und Appenzeller Siedwurst im Schweizerischen Handelsamtsblatt. Mit der Registrierung als GGA sollen künftig...

Das Appenzeller Mostbröckli ist eine Rohpökelware, hergestellt aus edlen Stücken von Tieren der Rindergattung. Im Unterschied zu luftgetrocknetem Rindfleisch wird das Appenzeller Mostbröckli geräuchert und später getrocknet. Typisch sind seine urchige, runde und natürliche Form und die deutliche Gewürznote mit ausgeprägtem Pökelaroma.

Der Appenzeller Pantli ist eine Rohwurst, deren Name von ihrer Unförmigkeit herrühren soll. Sie wird getrocknet, bis der gewünschte Gewichtsverlust erreicht ist. Im Unterschied zu anderen Dauerwurstspezialitäten besticht der Appenzeller Pantli durch seine lange und kantige Form und schmeckt ausgeprägt nach Knoblauch.

Die Appenzeller Siedwurst ist eine Brühwurst, die entweder roh, gekocht oder pasteurisiert angeboten wird. Diese Wurst verfügt über einen typischen Kümmel- und Knoblauchgeschmack.

Lange Tradition

Die geschichtliche Entwicklung dieser drei Appenzeller Spezialitäten reicht weit in das 19. Jahrhundert zurück. Die drei Produkte zeichnen sich durch eine lange Tradition aus und verdanken ihre Namen dem Appenzellerland, der nachweislich ursprünglichen Heimat dieser Spezialitäten.

Da im 19. Jahrhundert in dieser Region die Schweinezucht eine untergeordnete Rolle spielte, wurden die besten Rindfleischstücke veredelt, um eine ähnlich gute Qualität wie "gräuchts Schwinigs" zu erreichen und dadurch den Preis dem teureren Schweinefleisch anzugleichen. Die Metzger veredelten somit die guten Stücke der Rinder und Kühe zu Appenzeller Mostbröckli und kreierten aus den Abschnitten eine Roh- und eine Brühwurst: den Appenzeller Pantli und die Appenzeller Siedwurst.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde das traditionelle Herstellungsverfahren weiter gepflegt und perfektioniert. Ihren Ruf verdanken sie einerseits ihren besonderen qualitativen Eigenschaften, andererseits aber auch ihrem Namen, welcher die Produkte eindeutig mit einer bestimmten Schweizer Region verbindet - dem Appenzeller- und St. Gallerland.

Gesuche für Schutz

Um diese traditionellen Produkte vor Nachahmungen zu schützen, veröffentlicht das BLW heute die Gesuche um Eintragung als geschützte geografische Angaben im Schweizerischen Handelsamtsblatt. Kantone und Personen, die ein schutzwürdiges Interesse nachweisen, können innerhalb einer Frist von drei Monaten gegen die Eintragung Einsprache erheben.

Das Register der Schweiz umfasst derzeit 34 Eintragungen: 21 geschützte Ur-sprungsbezeichnungen (GUB) und 13 geschützte geografische Angaben (GGA). Die Unterlagen sind verfügbar unter www.blw.admin.ch > Instrumente > Kennzeichnung > Ursprungsbezeichnungen und geografische Angaben.

Artikelfoto: Schofför (CC BY-SA 3.0)