Alkohol am Steuer - was geschieht bei einem Unfall?

(Bildquelle: infoticker)

Ein Bekannter von mir hat eine Autokollision mit Personen- und Sachschäden verursacht. Beim Alkoholtest durch die Polizei wurde eine Blutalkoholkonzentration von 0,7 Gewichtspromillen festgestellt. Wie reagiert seine Motorfahrzeug-Versicherung?

Gemäss den gesetzlichen Bestimmungen ist grundsätzlich die Leistungspflicht des Versicherers eingeschränkt, wenn der Versicherungsnehmer, Versicherte oder Anspruchsberechtigte ein Schadenereignis grobfahrlässig herbeiführt.

Bei Alkohol am Steuer ist eine grobe Fahrlässigkeit dann erwiesen, wenn eine Blutalkoholkonzentration von mindestens 0,5 Gewichtspromillen festgestellt oder eine Alkoholmenge im Körper nachgewiesen wird, die zu einer Blutalkoholkonzentration von mindestens 0,5 Gewichtspromillen führt. Für Neulenker mit dem Führerausweis auf Probe gilt eine Nulltoleranz resp. ein gesetzlicher Grenzwert von 0,1 Promillen.

Was die Ermittlung des Alkoholwertes anbelangt, gelten die Bestimmungen hinsichtlich der Messeinheiten "astra.admin.ch".

Alkohol am Steuer kommt den fehlbaren Lenker teuer zu stehen

Wurde ein Schadenfall in angetrunkenem Zustand verursacht, so ist gemäss Strassenverkehrsgesetz der Haftpflicht-Versicherer verpflichtet, Rückgriff zu nehmen. Bei der Bemessung des Regresses wird der Schwere des Verschuldens und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der betreffenden Person Rechnung getragen.

Für die anderen Branchen der Motorfahrzeug-Versicherung (z.B. Kasko) ist eine Leistungskürzung nicht gesetzliche Pflicht. Sie wird aber wegen des grobfahrlässigen Verhaltens aufgrund der Bestimmungen des Versicherungsvertragsrechtes vorgenommen - bei der Bemessung der Kürzung wird ebenfalls allen Umständen Rechnung getragen.

Alkohol am Steuer kann also beim fehlbaren Lenker - nebst Führerausweisentzug, einer hohen Busse und anderen Unannehmlichkeiten - zu sehr hohen finanziellen Belastungen führen.

Alkohol am Steuer - "Auto Bild" macht den Promilletest: