20 Prozent der Schweizer trinken zu viel Alkohol

(Bildquelle: infoticker)

Die vom Bundesamt für Gesundheit lancierte Dialogowoche Alkohol lädt an diversen Veranstaltungen dazu ein, den eigenen Alkoholkonsum zu überdenken. Wer trinkt in der Schweiz überhaupt Alkohol - und wie? Mit welchen Folgen? Sucht Schweiz zieht Bilanz und erinnert an bestehende Hilfestellungen.

Neun von zehn Personen in der Schweiz trinken zumindest gelegentlich Alkohol. Davon haben gut 20 Prozent einen risikoreichen Konsum: Sie trinken also zu viel oder zu oft. Ausserdem ist der tägliche Alkoholkonsum bei Männern doppelt so hoch wie bei Frauen.

Alkoholbedingte Krankheiten: Krebs in den vorderen Rängen

Oft geht vergessen, dass Alkohol bei zu hohem oder zu häufigem Konsum nicht nur eine erhöhte Unfallgefahr nach sich zieht, sondern auch ein bedeutender Risikofaktor für verschiedene Krebsarten ist, darunter Speiseröhren-, Mundhöhlen-, Leber-, Brust- und Magen-Darm-Krebs.

Alkohol löst in unserem Körper Prozesse aus, die einen direkten Einfluss auf das Auftauchen und die Entwicklung diverser Krankheiten haben. So gehen 29 Prozent der Todesfälle im Zusammenhang mit Alkohol auf eine Krebserkrankung zurück. Leberzirrhose hat einen vergleichbaren Anteil (26 Prozent).

Wie lässt sich ein Abgleiten in den Risikokonsum vermeiden?

Die Grenze zwischen geselligem Geniessen und einem Alkoholproblem wird oft kaum spürbar, nach und nach, aus Gewohnheit überschritten. Es gibt jedoch Tricks, mit denen sich der Alkoholkonsum unter Kontrolle halten lässt:

  • Zwischen zwei Gläsern Alkohol mindestens ein alkoholfreies Getränk trinken
  • den Durst mit attraktiven alkoholfreien Getränken löschen
  • Nicht mehr als ein Glas pro Stunde und nicht mehr als total vier Gläser trinken
  • Keinen Alkohol auf leeren Magen trinken
  • das Nachfüllen nicht leer getrunkener Gläser ablehnen
  • Getränke geniessen, langsam trinken

Rechtzeitig reagieren

Es ist jederzeit sinnvoll, den eigenen Alkoholkonsum zu überdenken. Auf der Website der von BAG, Kantonen, Sucht Schweiz, Fachverband Sucht, GREA und Ticino Addiction durchgeführten Kampagne stehen mehrere Tools zur Verfügung. Mit Tests lässt sich bestimmen, wo man steht.

Für eine Standortbestimmung kann man sich selbstverständlich auch an seinen Arzt, die Ärztin oder an eine Fachstelle wenden. Für Informationen und Ratschläge bietet Sucht Schweiz unter 0800 104 104 eine kostenlose Telefonberatung an.

Artikelfoto: dolvita108 (CC0 Public Domain)