Verpasster Anruf aus Afrika - Das ist die neue Rückruf-Abzocke

Telefonbetrüger sind mit einer neuen Abzockmasche am Werk. Wie Sie nicht in der betrügerischen Falle landen, erfahren Sie hier.

Verpasste Anrufe unbekannter Nummern aus Burundi, Tansania, Benin, Marokko oder Tunesien häufen sich in letzter Zeit. Erscheint ein solcher auf dem Display, ist die Versuchung gross, zurückzurufen. Genau diesem Impuls sollte man aber unbedingt widerstehen.

Hinter den ungewöhnlichen Anrufen stecken nämlich Betrüger, die Kasse damit machen, wenn man einen Rückruf tätigt. Nur schon eine Minute kostet den Verbraucher mehrere Franken.

In der Telefon-App des Smartphones lassen sich die Nummern meist direkt blockieren. Das sollten Sie unbedingt tun.

Das Vorgehen der Täter

Die Lockanrufe funktionieren technisch folgendermassen: Computer, die von den Betrügern betrieben werden, wählen von Adresshändlern gekaufte oder per Zufall generierte Nummern an. Das passiert über einen derart kurzen Zeitraum, dass der Angerufene eigentlich chancenlos ist, das Telefonat entgegenzunehmen.

Wie bei so manch einer Betrugsmasche, nutzen die Täter auch in diesem Fall die Gutgläubigkeit der Opfer aus. Diese rufen aus falschem Pflichtbewusstsein zurück und sitzen prompt in der Kostenfalle.

Die Masche, die es auch mit Kurznachrichten oder Anrufen auf das Festnetztelefon gibt, ist nicht neu. Aktuell schwappt jedoch eine Anrufwelle mit Nummern aus den Maghreb-Staaten und anderen Ländern Afrikas auf den deutschsprachigen Raum über. 

Auch Schweizer Fälle bekannt

Bislang spielen sich die meisten Betrufsfälle noch in Deutschland ab. Es sind jedoch auch schon Schweizer Fälle bekannt, weiss der "Blick". Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) sieht wenig Handlungsmöglichkeiten, da die Anrufe aus dem Ausland kommen.

Sobald Kunden etwas nicht koscher vorkommt, sollten sie das melden. Die Telefonanbieter werden sich dann der Sache detailliert annehmen. Wer befürchtet, bereits in die Falle getappt zu sein, sollte seine Telefonrechnung auf Unregelmässigkeiten überprüfen.

Artikelfoto: TheDigitalWay (CC0 Creative Commons) - (Symbolbild)