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Der Fall von toten Hühnern im Migros-Stall

(Bildquelle: Tier im Fokus)

Den Schweizer Hühnern geht es dreckig. Sie leben zu Tausenden in verstaubten und verkoteten Hallen. Das zeigen Aufnahmen aus einem Optigal-Stall der Migros von der Westschweizer Tierrechtsorganisation Pour l’égalité animale (PEA).

Es ist dunkel. Im Lichtkegel schimmert der Staub. Am Boden sitzen dicht gedrängt zig tausend Hühner. Einige sind verletzt, andere liegen tot im Dreck. Die verdeckten Aufnahmen stammen aus einer Westschweizer Hühnermast der Migros. Veröffentlicht hat sie die Tierrechtsorganisation Pour l’égalité animale (PEA).

Erst anfangs Jahr publizierte Tier im Fokus (TIF) schockierende Aufnahmen aus fünf Schweizer Hühnermast-Anlagen. Sie zeigen kranke, verletzte und tote Hühner in riesigen Hallen. Pro Quadratmeter sind bis zu 17 Hühner erlaubt. «In der Massentierhaltung bleibt das Tierwohl auf der Strecke», sagt TIF-Präsident Tobias Sennhauser.

Der Hühnerindustrie den Geldhahn zudrehen Bei der Migros preist man die Hühnerhaltung. «Die Tiere leben in tierfreundlichen Stallungen», schreibt der Konzern über Optigal-Produkte. Und weiter: «Die Marke Optigal garantiert dem Konsumenten hohe Qualität, Hygiene und Sicherheit.» Die Konsumierenden könnten sich ganz dem Genuss widmen.

Schützenhilfe erhält die Migros vom Staat. Sein sogenanntes Tierwohlprogramm «besonders tierfreundliche Stallhaltung» (BTS) ist bei Hühnern Standard. «BTS ist reiner Konsumentenschwindel», so Sennhauser. Das belegte jüngst eine Studie im Auftrag von TIF. Die Bevölkerung erwartet bei BTS Kleingruppenhaltung mit Weidegang. Beides fehlt bei Optigal.

Tier im Fokus will der Hühnerindustrie den Geldhahn zudrehen. «Wir fordern die Streichung der BTS-Subventionen für Masthühner», sagt Sennhauser. Anfang Jahr lancierte TIF eine entsprechende Petition, die unterdessen 3.600 Mal unterzeichnet wurde. Statt fühlende Tiere zu essen, empfiehlt TIF vegan zu leben. Für Neulinge hat die Tierrechtsorganisation eine 30-Tage-Vegan-Challenge lanciert – mit Erfolg.