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Plante der BVB-Attentäter auch Anschlag in der Schweiz?

Nach dem Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus im Frühling kommen nun weitere, schockierende Details über Sergej W. ans Licht. Ermittler vermuten, dass der Attentäter auch Ziele in der Schweiz ins Visier genommen hat.

Im April dieses Jahres verübte Sergej W. (28) einen Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund. Er zündete drei Sprengsätze, als sich der BVB mit dem Bus zum Champions-League-Viertelfinale gegen den AS Monaco in den Signal Iduna Park aufmachte. Verteidiger Marc Bartra und ein Polizist wurden dabei verletzt.

Mit der Tat wollte Sergej W. die Aktienkurse manipulieren und somit Geld verdienen. Einem Bericht des "Spiegels" unter Berufung der 43-seitigen Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Dortmund zufolge plante er womöglich noch weitere Attentate. Demnach soll der Deutsch-Russe sogar Ziele in der Schweiz im Visier gehabt haben. 

Schock für Titlis-Bahnen

Der BVB-Attentäter beschäftigte sich im Internet mit mehreren Seilbahnen-Betreibern und deren Aktienkursen. So gab er als Suchbegriff unter anderem "Bergbahnen Engelberg-Trübsee Tiflis AG" und ihre Wertpapierkennnummer ein.

Als die Verantwortlichen der Titlisbahnen von der Polizei darüber informiert wurden, war man erschrocken. "Wir haben zusammen mit der Polizei abgeklärt, ob unter dem Namen des Attentäters irgendwelche Buchungen oder ähnliches bei uns eingegangen sind", berichtet Norbert Patt, CEO der Titlisbahnen gegenüber "Blick". Das war aber nicht der Fall. Deshalb konnten sie danach schnell Entwarnung geben. "Polizeischutz für unsere Bahnen war nicht nötig", so Patt weiter. 

Beim Bundesamt für Polizei hat man Kenntnis über die Anschlagpläne. Gegenüber "Blick" bestätigt Mediensprecherin Lulzana Musliu, dass Fedpol mit den deutschen Behörden diesbezüglich in Kontakt gestanden ist. Die Ermittlungen liegen aber bei den deutschen Strafverfolgungsbehörden. 

Artikelfoto: Steven Lek (CC BY-SA 4.0)