Fribourg

Partner spannen gegen Gewalt an Sportanlässen enger zusammen

(Bildquelle: Martin Abegglen (CC BY-SA 2.0))

Die Polizeiliche Koordinationsplattform Sport (PKPS) lanciert ein neues Instrument zur Analyse von Gewalt an Sportanlässen. In einem Reporting bewertet die PKPS aufgrund der Berichte der Polizei, der SBB, des Fussball- und des Eishockeyverbands rückblickend sämtliche Spiele der obersten Fussball- und Hockeyligen nach Gewaltpotenzial. Die Zusammenarbeit dieser Partner fusst auf den Säulen Sicherheit, Schutz und Dienstleistung und steht damit im Einklang mit dem Übereinkommen des Europarates gegen Gewalt an Sportanlässen, das der Bundesrat am 27. Juni verabschiedete.

In einem konsolidierten Reporting blickt die Polizeiliche Koordinationsplattform Sport (PKPS) künftig zweimal jährlich auf vergangene Veranstaltungen der obersten Fussball- und Hockeyligen zurück. Im Fokus steht dabei die Bewertung der Gewalt im Zusammenhang mit den einzelnen Spielen. In die Beurteilung einbezogen werden auch die Reisewege und die Situation ausserhalb der Stadien. Dies geschieht unter dem Gesichtspunkt, dass sich die Fangewalt zunehmend aus den Stadien hinaus in den öffentlichen Raum verlagert.

Der umfassende Rückblick dient einerseits dem besseren Informationsaustausch unter den einzelnen Partnern, ermöglicht aber andererseits auch eine Harmonisierung der Prozesse zur Vorbeugung und Bekämpfung von Gewalt an Sportveranstaltungen. Insbesondere soll der Rückblick als Analysegrundlage dienen um mittelfristig geeignete Massnahmen daraus ableiten zu können. Das Reporting basiert auf den drei Säulen Sicherheit, Schutz und Dienstleitung und rückt damit die Prävention vermehrt in den Vordergrund. Dieser ganzheitliche Ansatz deckt sich mit dem Übereinkommen des Europarates gegen Gewalt an Sportveranstaltungen, das der Bundesrat am 4. Juli 2018 verabschiedet hat. Die Schweiz verfolgt die darin vorgesehene Linie bereits seit längerem.

Breit abgestütztes Reporting

Das Reporting wird unter der Federführung der PKPS in Zusammenarbeit mit dem Bereich Hooliganismus bei fedpol erstellt, welcher die Rapporte der Fachstellen Hooliganismus der schweizerischen Polizeikorps einfliessen lässt. Auch die SBB – inklusive Transportpolizei –, der Schweizerische Fussballverband SFV und der Schweizer Eishockeyverband Swiss Eishockey sind eingebunden. Dadurch ist das Reporting sehr breit abgestützt und ermöglicht einen umfassenden Überblick. Das Reporting, welches in einer IT-Anwendung des fedpol geführt wird, ersetzt die Ereignisliste des fedpol, welche jährlich durch die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren KKJPD publiziert wurde. Die Ereignisliste umfasste nur Anlässe, bei denen es zur Ausschreitungen kam, und gab ausschliesslich die Einschätzung der Polizei wieder.

Die PKPS wurde 2016 als Organ der Konferenz der Polizeikommandanten der Schweiz KKPKS gegründet. Sie verfolgt das Ziel, einen gemeinsamen Ansatz zu finden, um Gewalt an Sportveranstaltungen zu minimieren und die Polizei- und Sicherheitskosten nachhaltig zu senken. Ein gesamtschweizerisches Lagebild Sport ist ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg. Die Geschäftsstelle der PKPS ist der Kantonspolizei Fribourg angegliedert. Sie arbeitet in enger Kooperation mit dem Bereich Hooliganismus bei fedpol.